Mittels einer Marktanalyse ist eine neue Nutzung für die Kirche zu finden, bei der die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden und auf die Gegebenheiten eingegangen wird. In die bestehende Bausubstanz darf nicht eingegriffen werden, die Umfassungsmauern inklusive Fenster, das Dach und die gesamte Gebäudehülle müssen unverändert bestehen bleiben.
Die Projektidee, eine Kellerei für die ortsansässige Weinbaugenossenschaft zu errichten, wurde entwickelt. In der Kirche sollen neu die Trauben aus den Klingnauer Rebbergen zu Wein verarbeitet werden. Damit das Ambiente des historischen Chors der Kirche für die Öffentlichkeit weiterhin zugänglich ist, werden ergänzend zur Weinproduktion Weindegustationen mit kulinarischer Verkostung angeboten.
Im angrenzenden Neubau befindet sich der Weinverkauf. Auch hier werden Weindegustationen angeboten. Bei schönem Wetter wird der Platz im Kern der idyllischen Altstadt Klingnau als Fläche zum Verweilen, degustieren und geniessen einer kleinen Köstlichkeit genutzt werden können.
Die Fläche in der Kirche wird unterteilt in zwei Hauptnutzungen, einerseits die Produktionsfläche und andererseits die Degustationsfläche. Verbunden werden diese beiden Bereiche durch eine Galerie, die von der bestehenden Empore bis in den Chor führt. Von oben können die Produktionsabläufe bei Führungen optimal erklärt und die historischen, hohen, zwei- und dreilanzettigen Masswerkfenster begutachtet werden. Bei den Einbauten wird auf eine simple, nachhaltige Holzkonstruktion gesetzt.
Der Neubau wird ebenfalls als Holzbau errichtet. Die vertikale Fassadenschalung wird durch grosse Vordächer optimal geschützt, die Auswahl der Materialien im Innenraum korrespondiert zu derjenigen in der Kirche.
Die Erarbeitung der Diplomarbeit war sehr vielseitig, bearbeitet wurden Themen wie zum Beispiel Brandschutz, Haustechnik, Statik, Kostenermittlung und Wirtschaftlichkeit. Es war eine spannende Herausforderung.