Durch vermehrte Kirchenaustritte, Mangel an Priestern und schwindendem Interesse, stehen viele Kirchen leer und verursachen ungedeckte Kosten. Häufig haben Kirchen eine historische Bedeutung und stehen deshalb unter Denkmalschutz. Betroffene Kirchgemeinden sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie sie ihre Bauten umnutzen können, damit sie kostendeckend oder gar profitabel betrieben werden können.
Die Kirchengemeinde Klingnau hat mit dem oben erwähnten Problem zu kämpfen. Sie möchte ihre Stadtkirche St. Katharina sinnvoll nutzen und einen profitablen Betrieb sicherstellen. In meiner Diplomarbeit wurde eine Lösung ausgearbeitet, welche die Anforderungen der Kirchgemeinde erfüllt und mit den finanziellen und baulichen Rahmenbedingungen im Einklang steht.
25. November 2023
Anik Püntener
Nutzungsfindung
Um eine geeignete Nutzung für die Kirche zu finden, wurde eine Markt- und Nutzungsanalyse durchgeführt. Diese Analysen basierten unter anderem auch auf Aussagen, welche Bürger aus der Gemeinde Klingnau in einem Workshop erarbeitet haben.
Unter Berücksichtigung der Vorgaben der Kirchgemeinde Klingnau, den baulichen Rahmenbedingungen sowie den Ergebnissen aus dem Bürger-Workshop, wurde eine Projektstudie ausgearbeitet. Dabei galt es einige Hindernisse zu überwinden. Die einschneidendsten Einschränkungen für das Projekt waren die Auflagen des Denkmalschutzes, welche den Erhalt der Aussenhülle forderten. Ausserdem besitzt die Kirche kleine Fensterflächen im Verhältnis zur Raumfläche. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, weil einzelne Nutzungen nicht bewilligungsfähig sind.
Mein Ziel war es, dass die Kirche mit einem möglichst geringen baulichem Aufwand umzunutzen. Ausserdem sollte die Kirche weiterhin als Kirche genutzt werden können.
Projekt
Die Kirche mit ihrem enormen Volumen, eignet sich äusserst gut für eine Mehrzweck-Nutzung. Die Kirche und Umgebung können für unterschiedlichste Anlässe genutzt werden und es besteht auch die Möglichkeit, kleinere, parallel stattfindende Anlässe in der gleichen Lokalität unterzubringen. Durch den Betrieb einer eigenen Küche ergeben sich weitere interessante Einsatzmöglichkeit des Mehrzweck-Zentrums. Mit dieser Küche, einem grosszügigen Bar-Bereich und dem zusätzlichen Platzangebot am Rande des Saales, auf der Empore und im Aussenbereich, kann eine Gastronomie-Infrastruktur angeboten werden, welche auch für grössere Anlässe geeignet ist. Der Aussenbereich soll sich zu einer Begegnungszone entwickeln und dabei zur Attraktivität der Location entscheidend beitragen. In diesem Bereich wird ein Bistro sowie eine zugehörige Bühne vorgesehen.
Visualisierungen
1/5Haupteingang zur Kirche mit dem Bistro
2/5Visualisierung Aussenraum
3/5Visualisierung Innenraum
4/5Visualisierung Innenraum
5/5Visualisierung Innenraum
1/5Haupteingang zur Kirche mit dem Bistro
2/5Visualisierung Aussenraum
3/5Visualisierung Innenraum
4/5Visualisierung Innenraum
5/5Visualisierung Innenraum
Fazit
Das in dieser Diplomarbeit vorgestellte Gesamtkonzept zur Umnutzung der Kirche St. Katharina ermöglicht der Kirchengemeinde Klingnau, ihre Kirche in ein profitables Mehrzweck-Zentrum umzuwandeln. Das neue, gut ausgestattete und vielfältig nutzbare Mehrzweck-Zentrum integriert sich harmonisch in das Stadtbild von Klingnau und macht den Standort zur idealen Location für private und öffentliche Anlässe. Mit der neuen Infrastruktur im Aussenbereich erhält die Stadt Klingnau eine attraktive Begegnungszone, welche das Stadtleben belebt und bereichert. Mit diesem Eyecatcher werden gleichzeitig die Blicke der Passanten auf das attraktive Mehrzweck-Zentrum gezogen.