Ausgangslage
An bester Lage, mitten in der Stadt Biel, steht das klassische Gewerbegebäude aus den 70-er Jahren. Erbaut und genutzt wurde das Gebäude ehemals vom Möbelhaus Pfister. Die Gebäudestruktur und -fassade ist auf einem Raster aufgebaut und gliedert sich bestens in das städtebauliche Konzept rund um den Neumarktplatz ein. Als Indiz dafür zeugt die Bauinventargruppe Neumarktplatz, welche sich mit ihren Baukörpern in grossvolumiger Architektursprache als städtebaulich und architektonisch wertvoll eingestuft wird. Richtung Neumarktplatz wirkt das Gebäude sehr kompakt und geschlossen. Die Fassade ist stark gegliedert durch die Fenster- und Mosaikbänder. Im Hinterhof wirkt das Gebäude durch die abgewinkelte Form offener. Heute befinden sich im Erdgeschoss zwei gut vermietbare Verkaufsgeschäfte. In den oberen Geschossen werden Grossraumbüroflächen angeboten. Die Vermietung dieser Flächen ist schwierig, da die Nachfrage auf dem Markt rückläufig ist.
Aufgabenstellung
Die aus der Bauzeit stammende Gebäudehülle entspricht nicht mehr den heutigen bauphysikalischen Vorgaben. Sie weist mehrere Bauschäden auf und hat ihre Lebensdauer bereits überschritten. Ähnlich verhält es sich mit der Haustechnik. Lediglich die Heizungsanlage wurde im Jahr 2016 ersetzt.
Die Gebäudehülle ist mit denkmalpflegerischer Sorgfalt bauphysikalisch zu erneuern, die Haustechnik auf den neusten Stand zu bringen und die Nutzungen dem Markt anzupassen. Mit dem Erzielen einer angemessenen Rendite soll die Immobilie auf dem Markt bestehen.
Die neuen Nutzungen sind wie folgt vorgegeben:
- Die Nutzung der Gewerbeflächen im Erdgeschoss ist nicht zu bearbeiten.
- Im 1. - 5. Obergeschoss sind die Nutzungen Gemeinschaftsarztpraxis, Kleinbüro sowie ein Business- und Studentenhotel unterzubringen.
- Im 6. Obergeschoss ist der Nutzung Wohnen vorzusehen.
Mein Projekt
Das Wohn- und Geschäftshaus "maison pour tous" wird der neue Blickfang am Neumarktplatz. Mit der sanierten Gebäudehülle, die bauphysikalisch den heutigen Anforderungen entspricht, dominieren an der Fassade die Farben schwarz und gold. Mit der Wahl einer hinterlüfteten Keramikbekleidung und einer Mineralwolldämmung hat die Bauherrschaft ein System, welches langlebig und unterhaltsarm ist.
Bereits von aussen wird die Neugier geweckt, was sich hinter der neuen Fassade befindet. Der Eingangsbereich wird hell und einladend gestaltet. Über die sanierte Erschliessung gelangt man in die neuen Nutzungen. Im 1. Obergeschoss befindet sich die Gemeinschaftspraxis mit 7 Behandlungszimmern und einer Physiotherapie. Das 2. und 3. Obergeschoss ist für die Kleinbüronutzung vorgesehen. Mit dem breiten Angebot vom Ein- bis Dreipersonenbüro ist das Angebot vielseitig. Im Bereich des Co-Working kann ein Arbeitsplatz für einzelne Tage angemietet werden. Ein grosszügiger Aufenthaltsbereich mit Dachterrasse und vier Sitzungszimmern runden das Angebot ab. Das Business- und Studentenhotel auf dem 4. und 5. Obergeschoss bietet den Hotelgästen fünf verschiedene Zimmertypen zur Auswahl. Vom günstigen Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad bis zur luxuriösen Suite ist alles vorhanden. Alle Zimmer haben eine kleine Kochgelegenheit. Im Aufenthaltsraum mit angrenzender Terrasse ist das gemeinsame Kochen, Austauschen und Verweilen möglich. Im 6. Obergeschoss werden drei 2.5 und eine 3.5 Zimmerwohnung angeboten. Alle verfügen über einen eigenen Dachgarten. Als besonderes Bijou wird die bestehende Betonrippendecke freigelegt und saniert.
Die Haustechnik wird den neuen Nutzungen angepasst. Es werden in allen Bereichen hochwertige und dauerhafte Materialien eingesetzt. Die Unterhaltskosten sind dadurch gering und Erneuerungsintervalle grosszyklisch.
Die Liegenschaft erzielt eine Rendite von 1.8%.