Im Zusammenhang mit der Realisierung der neuen Festhalle Bern durch die Messepark AG, wird die bestehende Einstellhalle durch die Einstellhalle Wankdorf-Allmend AG Erweitert. In meiner Tätigkeit als Bauführer bin ich für die Ausführung der Spezialtiefbauarbeiten zuständig. Für die Umsetzung der Baugrube wurde eine Basisvariante erstellt. Diese wurde durch einen Vergleich mit der Unternehmervariante optimiert. Die Ausgeführte Baugrube wurde mithilfe einer Schlitzwand in Kombination einer Spundwand umgesetzt. Dazu gehören Zusätzliche Abdichtungsmassnahmen mithilfe des Jettingverfahrens und eine Rückverankerung der Baugrubenabschlüsse. Zur Stützung wird zusätzlich eine Spriessung verbaut.
31. Oktober 2023
Roger Zbinden
Die Einstellhalle Wankdorf-Allmend AG beabsichtigt die bestehende Einstellhalle um ca. 380 Einstellhallenplätze zu erweitern. Die Vergrösserung der Parkplatzkapazität steht in Zusammenhang mit dem Neubau der Festhalle durch die Messepark AG. Mit der gleichzeitigen Realisierung der beiden Projekte ist ein erhöhter Koordinationsbedarf notwendig. Die Einstellhalle Wankdorf-Allmend AG hat für die Erweiterung der bestehenden Einstellhalle die Ramseier Bauunternehmung AG beauftragt. Die Marti AG Bern führt die Spezialtiefbauarbeiten als Subunternehmer der Ramseier Bauunternehmung AG aus, für die der Autor dieser Arbeit als Junior Bauführer tätig ist.
Folgende Arbeitsbereiche werden für die Realisierung der Baugrube eingesetzt:
• Rückbau der befestigten Oberflächen
• Erstellung der Wasserhaltung, und der Versickerungsanlage
• Erstellung des Baugrubenabschlusses mit Spundwänden
• Erstellung des Baugrubenabschlusses mit Pfahlwänden
• Aushub und Altlastenbearbeitung
• Rückverankerung der Baugrubenwände
• Spriessung der Baugrubenwände (Bereich Anschluss Festhalle und Tramhaltestelle)
• Hochdruckinjektionen (Abdichtungsmassnahmen)
• Materialersatz
• Hinterfüllung im Bereich der Spundwände als Baugrubenabschluss
• Ziehen der Spundwände
• Rückbau der bestehenden Einstellhalle
Mit der Diplomarbeit werden mögliche Ausführungsvarianten geplant und miteinander verglichen, damit das Projekt gemäss den bestehenden Vorgaben optimal ausgeführt werden kann. Dazu gehört eine Variante mit einer geschlossenen Bohrpfahlwand und eine weitere mit einer Schlitzwand. Die Variante mit der Schlitzwand wurde nach dem Variantenvergleich aufgrund der schnelleren Umsetzungsgeschwindigkeit und der tieferen Menge des verwendeten Betons als sinnvoller betrachtet und deshalb umgesetzt.
Anschliessend wird in der Diplomarbeit ein Bauprogramm mit einem Bauablauf erstellt. Diese dienen sowohl zur Überwachung während der Bauzeit sowie zur rechtzeitigen Erkennung und Behebung von Terminverzügen.
Zudem wurde eine Risikoanalyse erstellt, um mögliche Risiken frühzeitig einzuschätzen und um entsprechende Massnahmen zu klären und einzuleiten.
Während der Ausführung der Arbeiten traten diverse Schwierigkeiten und Probleme auf, die sich stark auf die Kosten und Termine auswirkten. Dazu gehören Projektänderungen, Bentonitverlust, Altlasten und nicht vorhergesehene geologische Schwierigkeiten. Diese Arbeit zeigt, wie diese Probleme angegangen und gelöst wurden.
Somit konnte die Ausführung des Projektes umgesetzt werden und die vorgegebenen Termine konnten bis heute alle eingehalten werden. Aufgrund der Geologie wird die Fundation angepasst. Hierfür muss zum heutigen Zeitpunkt die Bestätigung der Baubewilligung abgewartet werden, weshalb vorübergehend ein Baustopp verhängt wurde. Sobald die Baubewilligung eintrifft, kann das Projekt fortgesetzt werden.
Baugrube
1/4Gesamtmodell BIM
2/4Installation Bentonitanlage
3/4Schlitzwandgreifer
4/4Baugrube
1/4Gesamtmodell BIM
2/4Installation Bentonitanlage
3/4Schlitzwandgreifer
4/4Baugrube
In meiner Diplomarbeit vergleiche ich die Basisvariante und die Unternehmervariante. Die umgesetzte Unternehmervariante besteht aus einer Schlitzwand mit Durchmesser 600mm in Kombination einer Spundwand. Die Baugrubenabschlüsse werden mithilfe von Litzenanker und einem Fangendamm Rückverankert. Es wird zusätzlich noch eine Spriessung zur Sicherung der Abschlüsse verbaut. Um die Dichtigkeit der Baugrube zu gewährleisten wird eine Jettingwand beim Übergang zu der bestehenden Einstellhalle erstellt. Aufgrund des Projektes Neue Festhalle Bern gibt es mehrere Schnittpunkte mit Terminvorgaben die eingehalten werden müssen. Für die Überwachung der Terminvorgaben und des Bauablaufes wurde ein Bauprogramm erstellt. Durch die Projektanpassungen kann man Mithilfe des Programmes die Termine Überwachen und rechtzeitig eingreifen falls diese nicht gehalten werden können. Bei der Ausführung der Baugrube sind viele Probleme und Schwierigkeiten aufgetreten. Dazu gehören, die Installation auf der bestehenden Einstellhalle, Projektanpassungen, Bentonitverlust, Altlasten, Spundwände unterhalb der bestehenden Bauwerken und geologische Begebenheiten. Ich zeige auf wie diese Probleme angegangen und gelöst wurden.