Ausgangslage
Für eine PSE-Prüfanlage muss eine komplett neue Prüfvorrichtung konstruiert und aufgebaut werden, weil man die alte Prüfvorrichtung nicht mehr will, wegen den alten Komponenten. Die alte Steuerung wird durch eine komplett neue Steuerung ersetzt, weil bei der alten das Steuergerät Digiswitch 5410 nicht mehr hergestellt wird. Für die Prüfung der PSE-Taster kommt die ganze Steuerung (Siemens SPS) in einem Schaltschrank. Die Bedienung der Prüfanlage erfolgt über die Bedienbox, Barcode Scanner und dem Touchbildschirm. Mit der Bedienbox wird die Prüfanlage ein- und ausgeschaltet. Mit dem Barcode Scanner wird der Auftrag gescannt und das richtige Programm für die Prüfung soll auf dem Touchbildschirm angezeigt und bestätigt werden. Das anschliessen der Prüflinge erfolgt über eine Adapterbox.
Auf der Adapterbox müssen folgende Anschlüsse sein:
RGB-Anschluss, Konstantstromquelle alle anderen beleuchteten PSE-Taster, 24VAC-Anschluss (PSE-NO-Prüfung) und 24VDC (Kraft-Weg-Zeit-Prüfung). Das Auslösen der Kraft-Weg-Zeit-Prüfung erfolgt über einen Drucktaster auf der Bedienbox. Für die Visualisierung der Beleuchtungsprüfung und Kraft-Weg-Zeit-Prüfung erfolgt über den Touchbildschirm.
Richtziel
Es ist eine neue PSE-Prüfanlage entwickelt, aufgebaut und getestet.
Folgendes muss für das Richtziel erreicht werden:
- Elektroschema erstellen (Verdrahtungsplan) und den Schaltschrank aufbauen und verdrahten
- Prüfgerät aufbauen und mit dem Schaltschrank verbinden
- Prüfanlage Testen
- Ablaufbeschreibung erstellen
- Programm- Dokumentationen erstellen
- Zusammenstellung inkl. Stückliste erstellen
Programmmodule für folgende Prüfabläufe entwickeln und testen:
- AC-Prüfung
- Beleuchtungsprüfung
- Kraft-Weg-Zeit-Prüfung
Umsetzung
Für die Umsetzung des gesamten Projektes hatte ich nicht viele Vorgaben. Ich musste mich lediglich an die Angaben des Pflichtenheftes und der Gerätestandards der Firma halten. Die Gestaltung der Bedien- und Adapterbox konnte ich selbst bestimmen wie ich diese umsetzten wollte. Für die Gestaltung der Prüfeinheit und Schaltschrank hat man vorrangig entschieden diese nach der MCS19 Prüfanlage umzusetzen. Die Hardware für den Schaltschrank und Prüfeinheit konnte ich selbst zusammenstellen.
Besondere Herausforderungen
Die grösste Herausforderung für mich war die Realisierung der Programmmodule und Visualisierung der einzelnen Prüfungen. Zu beginn dachte ich, dass ich die Realisierung der Programmmodule und Visualisierung zeitlich hinbekomme. Leider kam es anders und ich musste einige Zielanpassungen vornehmen, damit ich überhaupt was zeigen konnte. Ich habe die Programmierung und Visualisierung zu sehr unterschätzt und mir zu viel zugemutet. Dennoch habe ich das beste draus gemacht und es geschafft das Programmodul für die AC-Prüfung fertig zu erstellen und testen, sowie die Verbindung zur Jenny Science Servocontroller herzustellen und anzusteuern.
Weiteres Vorgehen
Das Ziel wurde nicht erreicht, die Programmierung und Visulisierung der Prüfanlage fertig zu erstellen. Das Ziel ist nach wie vor die Prüfanlage fertig zu programmieren und visualisieren. Um dieses Ziel zu erreichen habe ich die Unterstützung vom Automation Team, die mir bei der Programmierung und Visualisierung helfen und mich Schulen wo ich noch Wissenslücken habe. Durch die Hilfe des Automation Teams hab ich es geschafft den Festo Elektrozylinder anzusteuern über die SPS. Seit diesem Erfolgserlebnis bin ich sehr positiv gestimmte die Prüfanlage fertig zu bekommen.
Nutzen für den Betrieb
Für die Firma Schurter hat die Prüfanlage ein sehr grossen Nutzten, denn sie ist sehr kompakt, wartungsfreundlich und braucht weniger Platz als die alten Prüfanlagen. Die alten PSE-Prüfanlagen sollen alle durch diese neue Prüfanlage ersetzt werden.
Es liegt nun an mir die Prüfanlage fertig zu bekommen, damit die Abteilung Metal_Line diese für die Qualitätskontrolle der PSE-Taster verwenden können.
Reflexion
Ein Projekt mit solch einer Komplexität zu leiten gestaltet sich als schwierig. Man weiss nicht so recht wo man anfangen soll, aber es setzt sich wie ein Puzzle Stück für Stück zusammen. Die Initialisierung und Planung waren für mich nicht allzu schwierig im Vergleich zur Realisierung. Erst bei der Realisierung fühlte sich der Schwierigkeitsgrad der Diplomarbeit enorm an, man muss erst mal mit dem ganzen Druck klarkommen. Nachdem ich versuchte die Programmmodule zu entwickeln, merkte ich das ich mir zu viel zugemutet habe. Dennoch liess ich mich nicht unterkriegen und habe das Beste daraus gemacht. Ich musste dadurch gewisse Abänderung der Ziele und Realisierungen vornehmen, um überhaupt die Ziele zu erreichen zu können.
Zum Schluss kann ich mich mit der Diplomarbeit zufriedengeben und bin stolz auf das was ich in den letzten Jahren in der Weiterbildung geleistet und gelernt habe, auch wenn es nicht immer leicht war. Ich habe sehr viel neues gelernt und weiss nun auch woran ich noch an mir arbeiten muss. Ich bin auch für die Unterstützung der Firma Schurter AG und meiner Arbeitskollegen währen dieser Zeit sehr dankbar.