Als Auftraggeberin hatte ich meine Mutter, Karin Tschinder welche gelernte Köchin ist und hat ihr Handwerk in der Schweiz erlernt. Schon seit längerer Zeit hatte sie den Wunsch, auf selbstständiger Basis einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen. Aus vielen kleinen Ideen hat sich eine konkrete Idee entwickelt. Da ich ein Thema für die Diplomarbeit suchte und ich meine Mutter bei ihrem Wunsch nach Selbstständigkeit unterstützen wollte, habe ich ihre Idee zu meinem Projekt gemacht. Ich habe für sie eine teilautomatisierte Schankanlage geplant. Um die Bedienung möglichst einfach so zu halten, wird die gesamte Anlage über ein Touchdisplay gesteuert, welches mit einer SPS verbunden ist.
Diese Systemkonfiguration, bestehend aus Touchdisplay und SPS, erlaubt beispielsweise, abhängig von der Jahreszeit die Temperatur der Getränke richtig einzustellen. Es gibt drei Temperaturzustände der Anlage: Sommer, Winter und Zwischensaison. Diese werden über das HMI gesteuert. Die Temperatursteuerung erfolgt über einen Zweipunktregler. Als weitere Zusatzfunktion wird zur Anlagenüberwachung mittels Gewichtssensoren festgestellt, wieviel Bier noch in den Fässern ist. Dieser Füllstand kann über das Touchdisplay abgerufen werden. Die CO2-Flasche wird mittels Drucksensor überwacht.
Die Entscheidung, welche Systeme für die Umsetzung geeignet sind, resultierte aus einer Analyse von drei verschiedenen Varianten. Anhand eines einfachen Schulnotensystems habe ich diese Varianten gegeneinander verglichen. Variante 1 war die Steuerung mittels eines Raspberry Pi’s. Variante 2 verwendete eine Siemens SPS und Variante 3 nutze eine Mitsubishi SPS.
Die Analyse beinhaltet Punkte wie: Funktionsumfang, Leistungsfähigkeit, etc. und ergab, dass das Projekt mittels Siemens SPS logo realisiert wird. Das ausgewählte Touchpad, Simatic S7 Comfort Panel, ist grundsätzlich für die Grossindustrie ausgelegt, bietet aber viele nützliche Funktionen. Die Siemens SPS ist beispielsweise ein geschlossenes System, dies ermöglicht eine einfache Bedienung, welche für mich von Anfang an am Vordergrund stand. Weiter ist es aufgrund der Verbreitung der Siemens Logo einfacher bei Störungen Support zu finden.
Die teilautomatisierte Schankanlage wurde in zahlreichen Testläufen geprüft. Ziel war es, dass die einzelnen Komponenten auch bei starker Belastung fehlerfrei funktionieren und korrekt miteinander arbeiten. Nach dem Ende der Umsetzung und Testphase beziehungsweise letzten Feineinstellungen, ist die Schankanlage zu 100 % funktionsfähig und bereits regelmässig im Einsatz.
Zum Abschluss meines Projektes «Schankanlage der Zukunft» kann ich sagen, dass ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin. Es hat sich ausgezahlt in akribischer Feinarbeit ein Ziel auszuarbeiten und sich Schritt für Schritt den gesetzten Zielen zu nähern.
Es waren sehr viele gefahrene Kilometer notwendig, um das Projekt schlussendlich fertig zu machen. Ich verbrachte zahlreiche Stunden in Zügen und arbeitete fast täglich an der Planung der nächsten Schritte. Es war sehr aufwändig, sämtliche Faktoren, die für einen erfolgreichen Projektabschluss notwendig waren zu beachten.
Dass sich all dieser Aufwand ausgezahlt hat, habe ich beim letzten grossen Testlauf mit Familie und Freunden gesehen. Ich war sehr stolz und erklärte mehrere Male die Funktionen und die Arbeitsschritte die notwendig waren, um kühles Bier aus den Zapfhähnen fliessen lassen zu können.
Meine Schankanlage, welche ich noch offiziell meiner Mutter als Auftraggeberin übergeben werde, ist bereits jetzt zuhause in Kärnten ein Highlight und ich bin mir sicher, dass sie auf vielen Festlichkeiten zum Einsatz kommen wird.