Ausgangslage
Im elektrischen Verteilnetz in Villmergen nehmen dezentrale Produktionsanlagen, elektrische Wärmepumpen und Elektroladestationen stark zu. Bei den Produktionsanlagen handelt es sich hauptsächlich um Photovoltaikanlagen. Es sind zurzeit keine systematischen Prozesse oder Systeme im Einsatz, welche dieses Problem frühzeitig erkennen und Gegensteuer geben könnten. Bei den GWV sind jedoch bereits Mess- und Steuersysteme im Einsatz. Diese sind noch nicht miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt.
Die auszuarbeitende Studie analysiert die Möglichkeiten der bestehenden Systeme und schlägt Massnahmen und Weiterentwicklungen vor.
Ergebnisse
Die Analyse ergab, dass die bestehenden Systeme, insbesondere die Mess- und Steuersysteme der GWV, zwar unabhängig voneinander gut funktionieren, jedoch keine Integration stattfindet. Als Lösungsansatz wurde eine modulare Integration der verschiedenen Systeme vorgeschlagen, die durch die Vernetzung aller Komponenten eine effektive Steuerung ermöglichen würde. Dazu wurden kurz-, mittel- und langfristige Umsetzungsziele formuliert, die eine stufenweise Umsetzung der Massnahmen sicherstellen. Es wurden drei Hauptvarianten erstellt: eine Hybridlösung mit Datawarehouse, die modulare Integration bestehender Systeme sowie die Kombination aus Rundsteuerung und moderner Kommunikationstechnologie. Die Variante der modularen Integration wurde als die geeignetste ermittelt somit auch für die Umsetzung empfohlen, da sie eine hohe Flexibilität und Zukunftssicherheit bietet, ohne die Initialkosten übermässig in die Höhe zu treiben.
Ausblick
In der ersten Phase sollen die kurzfristigen Umsetzungsziele umgesetzt werden. Dies bedeutet die Einführung des Netzmonitors, wie auch der SwiSbox. Zudem ist es nötig, Schnittstellen zu verbinden, um eine Kommunikation zwischen den Systemen zu erstellen. Dabei muss besonders auf die Themen Cyber Security und Datenschutz geachtet werden, da die Verknüpfungen zahlreicher Systeme auch neue Angriffsflächen bietet. Sobald dies umgesetzt worden ist, geht es an die mittelfristigen Umsetzungsziele. Hierbei kommt neu das Ritune dazu, welches als Zentrale fungieren soll. Langfristig soll das gesamte Netz so umgebaut werden, dass eine stabile und effiziente Steuerung und eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen möglich sind. Dies wird insbesondere durch die Erneuerung, Sanierungen und Erweiterungen der Netzebene 7 erreicht.
Das Projekt bietet den Gemeindewerken Villmergen die Möglichkeit, nicht nur die aktuelle Netzstabilität zu verbessern, sondern auch die Basis für ein flexibles und nachhaltiges Energiemanagement zu legen.
Wenn Sie Fragen haben zu diesem Projekt oder weitere Informationen wünschen, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Besten Dank für Ihr Interesse.
Dominik Lüscher