Management Summary:
Das Ziel dieser Arbeit ist, ein Prototyp für das automatisierte Warnen von Gleisarbeitsstellen ab einem Domino-Stellpult zu entwickeln. Dabei soll ein Lichtsensor am Domino-Stellpult herannahende Schienenfahrzeuge erkennen und dem Bediener der Anlage melden. Über Bedienungen kann der Bediener bei Bedarf die Arbeitsstelle warnen. Erkennt die Anlage eine Unregelmässigkeit, so muss sofort ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgesetzt werden.
Beteiligte Personen:
- Bossart Elmar, Fachexperte/Auftraggeber SBB
- Räber Joe, Fachlehrer
- Gloggner Urs, Prüfungsexperte
- Zgraggen Roger, Diplomand
Kosten: etwa 4000 CHF
Arbeitsstunden: etwa 400 Stunden
Termine:
- Offizieller Start Diplomarbeit 19.08.2019
- Abgabetermin Dokumentation 14.10.2019, 17:00 Uhr
- Abgabetermin Onlinepublikation 21.10.2019
- Präsentation 29.10.2019, 17:00 Uhr
Anhand einer ersten Idee wurde eine ausgiebige Informationssammlung und Analyse betrieben. Anschliessend ist eine Risikoanalyse durchgeführt worden. Anhand dieser Informationen konnte mit der Entwicklung des Prototyps begonnen werden. Dabei ist zuerst der mechanische Aufbau, dann anhand eines Schemas die Verdrahtung und zum Schluss das Programm entwickelt worden. Zum Abschluss wurde der Prototyp getestet und aufgetauchte Fehler behoben oder Massnahmen für eine allfällige Weiterentwicklung definiert.
Mit diesem Prototyp ist eine Grundlage erschaffen worden, welche nun an der scharfen Anlage mit den verantwortlichen Personen getestet werden muss. Der Lichtsensor konnte noch nicht in das Programm eingebunden werden. Dies ist die einzige grössere Abweichung zu den gesetzten Zielen.
Anhand der Tests muss entschieden werden, ob der Prototyp weiterentwickelt werden soll, für eine allfällige Serienproduktion. Aus den Ergebnissen empfiehlt es sich allenfalls eine andere SPS zu nehmen und die Software nochmals zu überarbeiten. Für die Logistik ist ein kleinerer Steuerschrank sicherlich von Vorteil. Es ist noch fraglich, ob das Produkt bei der SBB eingeführt werden kann. Eines der offenen Probleme ist es, den Lichtsensor in das Programm einzubinden.



Das Stellwerk (Stw.) ist die Anlage zur technischen Sicherung der Fahrwege von Zügen und Rangierbewegungen. Es ist eine Bahnanlage (Sicherungsanlage) der Eisenbahn, von der aus die beweglichen Teile im Schienenfahrweg (wie zum Beispiel Weichen) zentral gestellt werden können. Mechanische, elektrische und elektronische Abhängigkeiten zwischen dem Signal, das die Fahrt eines Zuges gestattet und diesen Einrichtungen sichern den Fahrweg (Signalabhängigkeit) und bilden eine Fahrstrasse. Die Signalabhängigkeit sorgt dafür, dass das Signal erst auf Fahrt gestellt werden kann, wenn alle Einrichtungen des Fahrweges richtiggestellt sind und diese verschlossen bleiben, bis sie wieder frei gefahren sind. Stellwerke sorgen darüber hinaus auf der freien Strecke (Strecke zwischen zwei Bahnhöfen) für das sichere Fahren der Züge.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Stellwerke können auf 2 Arten bedient werden. Vor Ort am Domino-Stellpult oder im Fernbetrieb über ILTIS (Integrales Leit- und Informationssystem der Firma Siemens).
Das integrale Leit- und Informationssystem (ILTIS) der Firma Siemens ist ein Betriebsleitsystem zur operativen Führung und Automatisierung des Bahnbetriebes respektive Stellwerkfernbedienung. Es ist das verbreitetste operative Leitsystem für die Stellwerkfernbedienung zur sicherheitsrelevanten Befehlsausgabe an Stellwerke. Mit dem Leitsystem ILTIS können Stellwerke unterschiedlicher Bauart fernbedient werden. Es können einzelne Elemente angewählt, ganze Fahrstrassen eingestellt oder auch Notbedienungen vorgenommen werden. ILTIS ist kein Stellwerk, sondern ein Leitsystem mit verschiedenen Fernübertragungseinrichtungen.
Grundsätzlich wird ILTIS mit der Maus bedient. Diese wirkt monitorübergreifend, das heisst der Mauszeiger läuft über alle angeschlossenen Bildschirme.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Anstatt am Bildschirm (ILTIS) wird das Stellwerk mithilfe von Tasten vor Ort am Stellpult bedient. Dieses befindet sich in der Regel im Kommandoraum im Bahnhof mit Blick auf die Gleisanlage.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Beim konventionellen Warnen von Arbeitsstellen werden Zugsfahrten vom Sicherheitspersonal, das sich am Gleis befindet, gemeldet. Dabei befindet sich eine oder mehrere Sicherheitsperson/en (=Vorwarner) eine bestimmte Entfernung von der Arbeitsstelle entfernt, um zu gewährleisten, dass die Arbeiter genügend Zeit haben die Arbeitsstelle sicher zu verlassen. Sieht der Vorwarner einen Zug, gibt er über das HSF-L (=Warngerät) ein Warnsignal aus, welches über Funk an die Zentrale EZE-L (=Warngerät) auf die Arbeitsstelle übermittelt wird. Die Sicherheitsperson auf der Arbeitsstelle (=Sicherheitswärter) gibt eine Warnung ab, und die Arbeiter verlassen das Gleis. Die Warngeräte können auch autonom eingesetzt werden, ohne Sicherheitspersonal.
Quellen:
- https://sbb.sharepoint.com/sites/cws-competence-center-warning-systems/Freigegebene%20Dokumente/MWA_Dokumente/Dokumente_Warnsystem_MINIMEL-LYNX/02_Bedienungsanleitung/BETRIEBSANLEITUNG-WARNSYTEM_MINIMEL-LYNX_20161130.pdf

Da LuW nur bei Stellwerken eingesetzt werden kann, die über das Leitsystem ILTIS verfügen, kam der Wunsch auf, auch bei Stellwerken ohne ILTIS so zu warnen. In Konolfingen werden die Arbeiter auf der Gleisarbeitsstelle von einer Person, welche sich am Domino-Stellpult befindet, vor herannahenden Zügen gewarnt. Sobald sich ein Zug der Arbeitsstelle nähert, wird die Ausleuchtung am Domino-Stellpult rot und der Bediener der Warnanlage gibt eine Warnung über eine Tastenbedienung ab. Das Warnsignal wird über Funk auf die Gleisarbeitsstelle übertragen, so dass sich die Arbeiter in Sicherheit begeben können bevor der Zug die Arbeiststelle erreicht.

Aus Sicherheitsgründen, falscher Interpretation oder keiner Reaktion des Bedieners, muss eine zweite Person den Bediener überwachen. Über eine Kamera an der Decke wird die Situation am Domino-Stellpult auf einen Bildschirm übertragen. Sobald eine unsichere Situation auf der Arbeitsstelle entsteht, muss die zweite Person, die vor dem Bildschirm sitzt, einschreiten.

Damit man Ressourcenengpässe beim Sicherheitspersonal vermindern und Kosten einsparen kann, wurde der Prototyp LuW-Light entwickelt. Beim LuW-Light braucht es nur noch eine Sicherheitsperson, die die Anlage bedient. Die Überwachung des Bedieners übernimmt wie beim LuW die Technik.


1) Stellwerke mit Domino-Stellpult können auch eingesetzt werden für das automatisierte Warnen.
2) Die Arbeitsstellensicherheit wird erhöht oder bleibt gleich, da der Mensch durch die Technik ersetzt wird.
3) Es werden Kosten gespart, da es nur noch eine Sicherheitsperson braucht.
4) Ressourcenengpässe beim Sicherheitspersonal werden vermindert.
5) Effizienteres Arbeiten auf der Arbeitsstelle, da nur gewarnt wird, wenn ein Zug auf die Arbeitsstelle fährt.
6) Durch die optische Schnittstelle kann die Anlage einfach und mit kleinem Aufwand installiert werden.
Quellen:
- https://jbarrows.com/blog/five-ways-sales-can-add-value/



Damit die Abgabe der Warnung oder eines Störalarms auf die Gleisarbeitsstelle besser gezeigt werden kann, wurde am Domino-Stellpult auf der Höhe der Arbeisstelle 2 Lampen aufgestellt:
- orange Lampe = Warnung (Arbeitsstelle wird normal gewarnt)
- rote Lampe = Störalarm (wegen einer Unregelmässigkeit wird Arbeitsstelle alarmiert)

Der Signalsensor erkennt ein grünzeigendes Signal und ist ausserhalb der Arbeitsstelle platziert. Von den 5 Lichtleitern sind 4 als Signalsensor parametriert.
Der Arbeitsstellensensor erkennt eine weisse Gleisausleuchtung (=Fahrstrasse eingestellt) oder eine rote Gleisausleuchtung (=Zug befindet sich kurz vor der Arbeitsstelle) und ist auf der Arbeitsstelle platziert. Es gibt nur 1 Arbeitsstellensensor. Der Arbeitsstellensensor hat zwei Funktionen:
1) Detektieren von Zugsfahrten (weiss)
2) Sicherheit auf der Arbeitsstelle (rot)
Der Arbeitsstellensensor kann wie ein Signalsensor zum Detektieren von Zugsfahrten eingesetzt werden. Zudem ist der Arbeitsstellensensor die letzte Sicherheit auf der Arbeitsstelle. Detektiert dieser die Farbe rot, ohne dass eine Warnung an die Arbeitsstelle abgegeben worden ist, löst er sofort einen Störalarm aus.

- keine Warnung: ein detektierter Zug wird gelöscht
- Parkieren: die Zeit, bis ein Störalarm abgegeben wird, wird neu gestartet
- Warnung: die Gleisarbeitsstelle wird gewarnt

Die drei Bedienungen am Bediengerät sind aus Sicherheitsgründen nur mit einer zusätzlichen Taste möglich (= 2-Tastenbedienung). Jedem Lichtleiter am Domino-Stellpult ist eine Taste mit derselben Farbe zugeordnet.

- Störalarm Quittieren: Störalarm wird quittiert und die Anlage geht in Grundstellung
- LED-/Akustik-Test: Alle LEDs und die Akustik wird auf Funktionalität geprüft
- Anlage EIN/AUS: Anlage ein- und ausschalten
- NOT-AUS: Es wird ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben



Situation am Domino-Stellpult:
- entsprechende Taste beim Lichtleiter leuchtet rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet gelb, bis der Zug die Arbeitsstelle passiert hat
- Taste "Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden gelb
- orange Lampe leuchtet


Situation am Domino-Stellpult:
- entsprechende Taste beim Lichtleiter leuchtet rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden grün
- Taste "keine Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden grün


Sobald ein Zug detektiert wird, fängt eine Zeit an zu laufen. Ist diese Zeit abgelaufen (20 Sekunden) und es wurde noch keine Bedienung ausgeführt, wird ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben. Durch die Bedienung "Parkieren" wird die Zeit neugestartet und der Bediener erhält zusätzlich Zeit um eine Entscheidung zu treffen. Kurz vor Ablauf der Zeit wird der Bediener nochmals errinnert.
Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet rot (5 Sekunden vor Ablauf der Zeit rot blinkend)
- Taste "Parkieren" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden rot


Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim entsprechenden Lichtleiter leuchtet magenta
- Akustik ertönt
- rote Lampe leuchtet

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet magenta

Der Bediener kann mit der Taste "Störalarm Quittieren" am Steuerschrank den Alarm zurück stellen. Mit der Taste beim Lichtleiter kann er vorgängig die Akustik ausschalten.
Situation am Domino-Stellpullt:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden blau

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet für 3 Sekunden blau


Situation am Domino-Stellpult:
- beide Tasten bei den entsprechenden Lichtleitern leuchten rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
Arbeitsstellen-Gleis:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet gelb, bis der Zug die Arbeitsstelle passiert hat
- Taste "Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden gelb
- orange Lampe leuchtet
Nichtarbeitsstellen-Gleis:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden grün
- Taste "keine Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden grün


Situation am Domino-Stellpult:
- alle LEDs der Tasten leuchten für 3 Sekunden weiss
- die Akustik ertönt für 3 Sekunden

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet für 3 Sekunden weiss
- LED "LED-/Akustik-Test" leuchtet für 3 Sekunden grün


1) Steuerschrank
2) Stromversorgungskabel 230VAC
3) Schnittstelle zum Warnsystem Minimel Lynx, HSF-L
4) Bediengerät mit eingebauter Akustik
5) 5 Taster
6) Lichtsensor
7) 5 Lichtleiter

1) SPS S7-1500 mit CPU, Kommunikationsbaugruppe für die Anbindung des Lichtsensors, Digitalinput-/Digitaloutputbaugruppe
2) Diodenmodul
3) 2 Relais mit zwangsgeführten Kontakten
4) Leitungsschutzschalter
5) Netzgerät 230VAC/24VDC
6) Bedienung, Ansicht von hinten

- Grundstellung (kein Zug detektiert)
- Abgabe Warnung
- Abgabe Störalarm

Auf der linken Seite befinden sich die 5 Lichtleiter.
Auf der rechten Seite die RS 232 Schnittstelle für die Anbindung an die SPS
und die 24VDC Stromversorgung (PWR).

Der Lichtleiter wird mit Hilfe von Rundmagneten am Domino-Pultteil über dem Signal befestigt. Damit ist gewährleistet, dass der Lichtleiter nicht unabsichtlich verschoben werden kann.


Mit dem HSF-L wird über Funk eine Warnung oder ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben. Das HSF-L kann einfach an die Anlage angeschlossen werden.
Die Schweizerische Bundesbahn, kurz SBB ist die staatliche Eisenbahngesellschaft der Schweiz mit Sitz in Bern. Der 01. Januar 1902 gilt als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahn. Die SBB ist das Rückgrat des Schweizer ÖV-Systems, der tägliche Bahnbetrieb ist ihre Basis. Die SBB bringt täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205 000 Tonnen Güter ans Ziel und beschäftigt 32 300 Mitarbeitende. Andreas Meyer leitet die Konzernleitung als Vorsitzender. (Stand 01.01.2019)
Die SBB ist in vier Divisionen sowie acht Konzernbereiche mit Steuerungs- und Dienstleistungsfunktionen gegliedert. Die Divisionen haben die Aufgabe, das jeweilige operative Geschäft zu führen und zu entwickeln. Die Divisionen sind:
• Personenverkehr
• Immobilien
• Cargo
• Infrastruktur
Acht weitere Konzernbereiche (Finanzen, HR, Informatik, Kommunikation, Unternehmensentwicklung, Sicherheit und Qualität, Recht und Compliance, Supply Chain Management) dienen der einheitlichen Führung und Steuerung der SBB und unterstützen das operative Geschäft zudem mit Service- und Supportfunktionen.
Quellen:
- https://mediacenter-intranet.sbb.ch/index.html?division=infrastruktur#search-type=v%2Co&details=122885&search-nr136-tree=7441
- https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb.html
Der Nachteil der konventionellen Warnung ist, dass viele Züge gemeldet werden, obwohl diese nicht auf die Gleisarbeitsstelle fahren. Dies führt zu unnötigen Arbeitsunterbrüchen auf der Arbeitsstelle. Weitere Nachteile sind, fehlende Übersicht bei komplexen Gleistopologien oder fehlende Sichtweiten.
Aus diesen genannten Gründen wurde das System LuW, Leitsystem unterstütztes Warnen, entwickelt. Dabei befindet sich der Vorwarner nicht mehr am Gleis, sondern in einem geeigneten Raum, in dem das LuW aufgestellt werden kann.
Quellen:
- https://sbb.sharepoint.com/sites/cws-competence-center-warning-systems/SitePages/LuW_de.aspx?csf=1&e=FzAfSG



Das Stellwerk (Stw.) ist die Anlage zur technischen Sicherung der Fahrwege von Zügen und Rangierbewegungen. Es ist eine Bahnanlage (Sicherungsanlage) der Eisenbahn, von der aus die beweglichen Teile im Schienenfahrweg (wie zum Beispiel Weichen) zentral gestellt werden können. Mechanische, elektrische und elektronische Abhängigkeiten zwischen dem Signal, das die Fahrt eines Zuges gestattet und diesen Einrichtungen sichern den Fahrweg (Signalabhängigkeit) und bilden eine Fahrstrasse. Die Signalabhängigkeit sorgt dafür, dass das Signal erst auf Fahrt gestellt werden kann, wenn alle Einrichtungen des Fahrweges richtiggestellt sind und diese verschlossen bleiben, bis sie wieder frei gefahren sind. Stellwerke sorgen darüber hinaus auf der freien Strecke (Strecke zwischen zwei Bahnhöfen) für das sichere Fahren der Züge.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Stellwerke können auf 2 Arten bedient werden. Vor Ort am Domino-Stellpult oder im Fernbetrieb über ILTIS (Integrales Leit- und Informationssystem der Firma Siemens).
Das integrale Leit- und Informationssystem (ILTIS) der Firma Siemens ist ein Betriebsleitsystem zur operativen Führung und Automatisierung des Bahnbetriebes respektive Stellwerkfernbedienung. Es ist das verbreitetste operative Leitsystem für die Stellwerkfernbedienung zur sicherheitsrelevanten Befehlsausgabe an Stellwerke. Mit dem Leitsystem ILTIS können Stellwerke unterschiedlicher Bauart fernbedient werden. Es können einzelne Elemente angewählt, ganze Fahrstrassen eingestellt oder auch Notbedienungen vorgenommen werden. ILTIS ist kein Stellwerk, sondern ein Leitsystem mit verschiedenen Fernübertragungseinrichtungen.
Grundsätzlich wird ILTIS mit der Maus bedient. Diese wirkt monitorübergreifend, das heisst der Mauszeiger läuft über alle angeschlossenen Bildschirme.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Anstatt am Bildschirm (ILTIS) wird das Stellwerk mithilfe von Tasten vor Ort am Stellpult bedient. Dieses befindet sich in der Regel im Kommandoraum im Bahnhof mit Blick auf die Gleisanlage.
Quellen:
- https://sbb-infografik-sa.lernetz.site/infograph/sa/de

Beim konventionellen Warnen von Arbeitsstellen werden Zugsfahrten vom Sicherheitspersonal, das sich am Gleis befindet, gemeldet. Dabei befindet sich eine oder mehrere Sicherheitsperson/en (=Vorwarner) eine bestimmte Entfernung von der Arbeitsstelle entfernt, um zu gewährleisten, dass die Arbeiter genügend Zeit haben die Arbeitsstelle sicher zu verlassen. Sieht der Vorwarner einen Zug, gibt er über das HSF-L (=Warngerät) ein Warnsignal aus, welches über Funk an die Zentrale EZE-L (=Warngerät) auf die Arbeitsstelle übermittelt wird. Die Sicherheitsperson auf der Arbeitsstelle (=Sicherheitswärter) gibt eine Warnung ab, und die Arbeiter verlassen das Gleis. Die Warngeräte können auch autonom eingesetzt werden, ohne Sicherheitspersonal.
Quellen:
- https://sbb.sharepoint.com/sites/cws-competence-center-warning-systems/Freigegebene%20Dokumente/MWA_Dokumente/Dokumente_Warnsystem_MINIMEL-LYNX/02_Bedienungsanleitung/BETRIEBSANLEITUNG-WARNSYTEM_MINIMEL-LYNX_20161130.pdf

Da LuW nur bei Stellwerken eingesetzt werden kann, die über das Leitsystem ILTIS verfügen, kam der Wunsch auf, auch bei Stellwerken ohne ILTIS so zu warnen. In Konolfingen werden die Arbeiter auf der Gleisarbeitsstelle von einer Person, welche sich am Domino-Stellpult befindet, vor herannahenden Zügen gewarnt. Sobald sich ein Zug der Arbeitsstelle nähert, wird die Ausleuchtung am Domino-Stellpult rot und der Bediener der Warnanlage gibt eine Warnung über eine Tastenbedienung ab. Das Warnsignal wird über Funk auf die Gleisarbeitsstelle übertragen, so dass sich die Arbeiter in Sicherheit begeben können bevor der Zug die Arbeiststelle erreicht.

Aus Sicherheitsgründen, falscher Interpretation oder keiner Reaktion des Bedieners, muss eine zweite Person den Bediener überwachen. Über eine Kamera an der Decke wird die Situation am Domino-Stellpult auf einen Bildschirm übertragen. Sobald eine unsichere Situation auf der Arbeitsstelle entsteht, muss die zweite Person, die vor dem Bildschirm sitzt, einschreiten.

Damit man Ressourcenengpässe beim Sicherheitspersonal vermindern und Kosten einsparen kann, wurde der Prototyp LuW-Light entwickelt. Beim LuW-Light braucht es nur noch eine Sicherheitsperson, die die Anlage bedient. Die Überwachung des Bedieners übernimmt wie beim LuW die Technik.


1) Stellwerke mit Domino-Stellpult können auch eingesetzt werden für das automatisierte Warnen.
2) Die Arbeitsstellensicherheit wird erhöht oder bleibt gleich, da der Mensch durch die Technik ersetzt wird.
3) Es werden Kosten gespart, da es nur noch eine Sicherheitsperson braucht.
4) Ressourcenengpässe beim Sicherheitspersonal werden vermindert.
5) Effizienteres Arbeiten auf der Arbeitsstelle, da nur gewarnt wird, wenn ein Zug auf die Arbeitsstelle fährt.
6) Durch die optische Schnittstelle kann die Anlage einfach und mit kleinem Aufwand installiert werden.
Quellen:
- https://jbarrows.com/blog/five-ways-sales-can-add-value/



Damit die Abgabe der Warnung oder eines Störalarms auf die Gleisarbeitsstelle besser gezeigt werden kann, wurde am Domino-Stellpult auf der Höhe der Arbeisstelle 2 Lampen aufgestellt:
- orange Lampe = Warnung (Arbeitsstelle wird normal gewarnt)
- rote Lampe = Störalarm (wegen einer Unregelmässigkeit wird Arbeitsstelle alarmiert)

Der Signalsensor erkennt ein grünzeigendes Signal und ist ausserhalb der Arbeitsstelle platziert. Von den 5 Lichtleitern sind 4 als Signalsensor parametriert.
Der Arbeitsstellensensor erkennt eine weisse Gleisausleuchtung (=Fahrstrasse eingestellt) oder eine rote Gleisausleuchtung (=Zug befindet sich kurz vor der Arbeitsstelle) und ist auf der Arbeitsstelle platziert. Es gibt nur 1 Arbeitsstellensensor. Der Arbeitsstellensensor hat zwei Funktionen:
1) Detektieren von Zugsfahrten (weiss)
2) Sicherheit auf der Arbeitsstelle (rot)
Der Arbeitsstellensensor kann wie ein Signalsensor zum Detektieren von Zugsfahrten eingesetzt werden. Zudem ist der Arbeitsstellensensor die letzte Sicherheit auf der Arbeitsstelle. Detektiert dieser die Farbe rot, ohne dass eine Warnung an die Arbeitsstelle abgegeben worden ist, löst er sofort einen Störalarm aus.

- keine Warnung: ein detektierter Zug wird gelöscht
- Parkieren: die Zeit, bis ein Störalarm abgegeben wird, wird neu gestartet
- Warnung: die Gleisarbeitsstelle wird gewarnt

Die drei Bedienungen am Bediengerät sind aus Sicherheitsgründen nur mit einer zusätzlichen Taste möglich (= 2-Tastenbedienung). Jedem Lichtleiter am Domino-Stellpult ist eine Taste mit derselben Farbe zugeordnet.

- Störalarm Quittieren: Störalarm wird quittiert und die Anlage geht in Grundstellung
- LED-/Akustik-Test: Alle LEDs und die Akustik wird auf Funktionalität geprüft
- Anlage EIN/AUS: Anlage ein- und ausschalten
- NOT-AUS: Es wird ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben



Situation am Domino-Stellpult:
- entsprechende Taste beim Lichtleiter leuchtet rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet gelb, bis der Zug die Arbeitsstelle passiert hat
- Taste "Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden gelb
- orange Lampe leuchtet


Situation am Domino-Stellpult:
- entsprechende Taste beim Lichtleiter leuchtet rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden grün
- Taste "keine Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden grün


Sobald ein Zug detektiert wird, fängt eine Zeit an zu laufen. Ist diese Zeit abgelaufen (20 Sekunden) und es wurde noch keine Bedienung ausgeführt, wird ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben. Durch die Bedienung "Parkieren" wird die Zeit neugestartet und der Bediener erhält zusätzlich Zeit um eine Entscheidung zu treffen. Kurz vor Ablauf der Zeit wird der Bediener nochmals errinnert.
Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet rot (5 Sekunden vor Ablauf der Zeit rot blinkend)
- Taste "Parkieren" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden rot


Situation am Domino-Stellpult:
- Taste beim entsprechenden Lichtleiter leuchtet magenta
- Akustik ertönt
- rote Lampe leuchtet

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet magenta

Der Bediener kann mit der Taste "Störalarm Quittieren" am Steuerschrank den Alarm zurück stellen. Mit der Taste beim Lichtleiter kann er vorgängig die Akustik ausschalten.
Situation am Domino-Stellpullt:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden blau

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet für 3 Sekunden blau


Situation am Domino-Stellpult:
- beide Tasten bei den entsprechenden Lichtleitern leuchten rot
- Akustik ertönt für 3 Sekunden

Situation am Domino-Stellpult:
Arbeitsstellen-Gleis:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet gelb, bis der Zug die Arbeitsstelle passiert hat
- Taste "Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden gelb
- orange Lampe leuchtet
Nichtarbeitsstellen-Gleis:
- Taste beim Lichtleiter leuchtet für 3 Sekunden grün
- Taste "keine Warnung" am Bediengerät leuchtet für 3 Sekunden grün


Situation am Domino-Stellpult:
- alle LEDs der Tasten leuchten für 3 Sekunden weiss
- die Akustik ertönt für 3 Sekunden

- LED "Störalarm Quittieren" leuchtet für 3 Sekunden weiss
- LED "LED-/Akustik-Test" leuchtet für 3 Sekunden grün


1) Steuerschrank
2) Stromversorgungskabel 230VAC
3) Schnittstelle zum Warnsystem Minimel Lynx, HSF-L
4) Bediengerät mit eingebauter Akustik
5) 5 Taster
6) Lichtsensor
7) 5 Lichtleiter

1) SPS S7-1500 mit CPU, Kommunikationsbaugruppe für die Anbindung des Lichtsensors, Digitalinput-/Digitaloutputbaugruppe
2) Diodenmodul
3) 2 Relais mit zwangsgeführten Kontakten
4) Leitungsschutzschalter
5) Netzgerät 230VAC/24VDC
6) Bedienung, Ansicht von hinten

- Grundstellung (kein Zug detektiert)
- Abgabe Warnung
- Abgabe Störalarm

Auf der linken Seite befinden sich die 5 Lichtleiter.
Auf der rechten Seite die RS 232 Schnittstelle für die Anbindung an die SPS
und die 24VDC Stromversorgung (PWR).

Der Lichtleiter wird mit Hilfe von Rundmagneten am Domino-Pultteil über dem Signal befestigt. Damit ist gewährleistet, dass der Lichtleiter nicht unabsichtlich verschoben werden kann.


Mit dem HSF-L wird über Funk eine Warnung oder ein Störalarm an die Gleisarbeitsstelle abgegeben. Das HSF-L kann einfach an die Anlage angeschlossen werden.
Die Schweizerische Bundesbahn, kurz SBB ist die staatliche Eisenbahngesellschaft der Schweiz mit Sitz in Bern. Der 01. Januar 1902 gilt als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahn. Die SBB ist das Rückgrat des Schweizer ÖV-Systems, der tägliche Bahnbetrieb ist ihre Basis. Die SBB bringt täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205 000 Tonnen Güter ans Ziel und beschäftigt 32 300 Mitarbeitende. Andreas Meyer leitet die Konzernleitung als Vorsitzender. (Stand 01.01.2019)
Die SBB ist in vier Divisionen sowie acht Konzernbereiche mit Steuerungs- und Dienstleistungsfunktionen gegliedert. Die Divisionen haben die Aufgabe, das jeweilige operative Geschäft zu führen und zu entwickeln. Die Divisionen sind:
• Personenverkehr
• Immobilien
• Cargo
• Infrastruktur
Acht weitere Konzernbereiche (Finanzen, HR, Informatik, Kommunikation, Unternehmensentwicklung, Sicherheit und Qualität, Recht und Compliance, Supply Chain Management) dienen der einheitlichen Führung und Steuerung der SBB und unterstützen das operative Geschäft zudem mit Service- und Supportfunktionen.
Quellen:
- https://mediacenter-intranet.sbb.ch/index.html?division=infrastruktur#search-type=v%2Co&details=122885&search-nr136-tree=7441
- https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb.html
Der Nachteil der konventionellen Warnung ist, dass viele Züge gemeldet werden, obwohl diese nicht auf die Gleisarbeitsstelle fahren. Dies führt zu unnötigen Arbeitsunterbrüchen auf der Arbeitsstelle. Weitere Nachteile sind, fehlende Übersicht bei komplexen Gleistopologien oder fehlende Sichtweiten.
Aus diesen genannten Gründen wurde das System LuW, Leitsystem unterstütztes Warnen, entwickelt. Dabei befindet sich der Vorwarner nicht mehr am Gleis, sondern in einem geeigneten Raum, in dem das LuW aufgestellt werden kann.
Quellen:
- https://sbb.sharepoint.com/sites/cws-competence-center-warning-systems/SitePages/LuW_de.aspx?csf=1&e=FzAfSG
















































Es wird empfohlen diese Ansicht zu benutzen und nicht eine Ebene tiefer zu gehen, da es eine Diskrepanz zwischen den Bildern gibt und die Übersicht so besser ist.
In meiner Freizeit gehe ich gerne Wandern, Biken, Skifahren, ins Fitness oder in den Vita Parcours. Ausserdem liebe ich das Reisen und fremde Kulturen zu entdecken.
Im Jahr 2000 schloss ich meine Lehre als Elektromonteur im Elektrizitätswerk Ursern in Andermatt ab. Danach arbeitete ich vorwiegend in der Verkehrsbranche als Elektromonteur. Meine Stationen waren: Sisag AG in Altdorf, Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans, Frei AG in Stans, SBB AG Cargo in Erstfeld und Maréchaux AG in Luzern und Stans.
Seit dem 01. Juli 2006 arbeite ich bei der SBB AG Infrastruktur in Erstfeld als Sicherungsanlagen-Techniker und Störungsmanager. In einem kleinen Team sind wir verantwortlich für das Ausführen und Vorbereiten von Unterhaltsarbeiten und der Störungsbehebung an den Sicherungsanlagen.