Eine Kugel lernt das Schweben
Diplomarbeit 2019 / Elektrotechniker HF
Obwohl wir alle tagtäglich im Leben von Regelungstechnik umgeben sind, ist das Thema Regelungstechnik für viele ein Buch mit sieben Siegeln. In dieser Diplomarbeit will ich dem Besucher dieses Thema ganz praktisch und fühlbar anhand eines physikalischen Paradoxon näherbringen: Eine Kugel lernt das Schweben.
15. November 2019
Fabian Morgenthaler
In dieser Diplomarbeit soll ein funktionierendes Demogerät (Demonstrator) erstellt werden, welches eine Neodym Magnetkugel im Schwebezustand hält.
Der Aufbau ist ein sogenannter Puller: Ein grosser Elektromagnet zieht von oben eine Magnetkugel genauso stark an, dass die Schwerkraft kompensiert wird und sich die Kugel somit im Schwebezustand befindet.
Der Demonstrator wurde in verschiedene Module aufgeteilt, so dass das er gut transportiert werden kann:
- Halterahmen für Spule und Sensor
- Elektromagnet
- Elektronik-Modul in Kunststoff-Box
- Leistungselektronik auf separatem Kühlkörper
- Interfacemodul
Halterahmen für Spule und Sensor
Der Rahmen wurde von mir designed und von der mechanischen Fertigung bei Glatt AG hergestellt. Er ist komplett aus Edelstahl, damit er stabil ist und die magnetischen Felder keinen Einfluss haben.
Elektromagnet
Nach mehreren Versuchen in verschiedenen Grössen wurde die endgültige Spule auf einen Teflon-Träger gewickelt. In die Spule ist ein Temperaturfühler eingewickelt um die Spule vor Überhitzung zu schützen.
Elektronik-Modul in Kunststoff-Gehäuse
Dies ist das eigentliche Herzstück des Demonstartors. Es beinhaltet das Adruino (MEGA) und ein Adruino ProtoShield, auf dem sich die weiteren Komponenten wie Spannungswandler, Operationsverstärker, LEDs, DIP-Switches usw. befinden.
Leistungselektronik auf separatem Kühlkörper
Auf einem grossen Kühlkörper sind 6 MOS-FET sowie ein Brückengleichrichter (als Freilaufdiode für die Spule) angebracht. Diese Teile sind bewusst nicht ins Kunststoff-Gehäuse eingebaut, da diese zum Teil recht warm werden können. (Zudem fliegen die MOS-FET-Teile weiter wenn sie durch Überhitzung explodieren…)
Interfacemodul
An diesem Modul werden bei Bedarf die externen Signale angeschlossen. Auch das Potentiomenter befindet sich auf diesem Modul.
Neodym-Magnete
Diese Magnete sind Klein, aber in ihnen steckt eine Geballte Kraft!
1/10Schema des Magnetic Leveler.
Dank dem Adruino wird das Schema sehr übersichtlich:
Rechts von Adruino ist der Hall-Sensor, der auf einen analogen Eingang geführt wird. Unterhalb des Adruino befindet sich der MOS-FET (in Wirklichkeit habe ich 6 MOS-FET Parallel geschaltet) der die Spule ansteuert. Parallel zur Spule liegt die Freilaufdiode (in meinem Fall ein Brückengleichrichter). Der temperatursensor in der Spule wird wiederum auf einen analogen Eingang des Adruino geführt. Über 3 LEDs wird der Zustand der Steuerung angezeigt. Die beiden Operationsverstärker rechts dienen zur Pegelanpassung für die externe Ansteuerung.
2/10Schaltung wenn man diese auf einem Steckbrett realisieren würde.
3/10Das Arduino Proto Shield
4/10Die Verkabelung wurde mittels Hutschiene realisiert
5/10Elektronik-Box: Die Steuerungs-Elektronik ist kompakt in einem Plastikgehäuse untergebracht
6/10Der Elektro-Magnet auf dem eigens gefertigten Halterahmen
7/10ACHTUNG Neodym-Magnete sind kein Spielzeug
https://www.supermagnete.ch/safety-neodymium
8/10in diesem Video werden die ersten 2 Lagen der Spule gewickelt
9/10Der Magnet schwebt!
10/10MOSFET macht Puff.....
1/10Schema des Magnetic Leveler.
Dank dem Adruino wird das Schema sehr übersichtlich:
Rechts von Adruino ist der Hall-Sensor, der auf einen analogen Eingang geführt wird. Unterhalb des Adruino befindet sich der MOS-FET (in Wirklichkeit habe ich 6 MOS-FET Parallel geschaltet) der die Spule ansteuert. Parallel zur Spule liegt die Freilaufdiode (in meinem Fall ein Brückengleichrichter). Der temperatursensor in der Spule wird wiederum auf einen analogen Eingang des Adruino geführt. Über 3 LEDs wird der Zustand der Steuerung angezeigt. Die beiden Operationsverstärker rechts dienen zur Pegelanpassung für die externe Ansteuerung.
2/10Schaltung wenn man diese auf einem Steckbrett realisieren würde.
3/10Das Arduino Proto Shield
4/10Die Verkabelung wurde mittels Hutschiene realisiert
5/10Elektronik-Box: Die Steuerungs-Elektronik ist kompakt in einem Plastikgehäuse untergebracht
6/10Der Elektro-Magnet auf dem eigens gefertigten Halterahmen
7/10ACHTUNG Neodym-Magnete sind kein Spielzeug
https://www.supermagnete.ch/safety-neodymium
8/10in diesem Video werden die ersten 2 Lagen der Spule gewickelt
9/10Der Magnet schwebt!
10/10MOSFET macht Puff.....
Der Demonstrator hat verschiedene Betriebsarten
1. Externe Ansteuerung:
In diesem Modus liefert der Demonstrator nur gerade die gemessenen Werte und steuert die Spule entsprechend einem Eingang an. Die Idee von diesem Modus ist, dass die Steuerung zum Beispiel eine Siemens SPS übernimmt. Dieser Modus ist für den Studenten interessant, denn da muss der Student selber dafür sorgen, dass der Magnet schwebt. Das Arduino übersetzt in diesem Fall lediglich die Steuerspannung (0-10V für SPS, oder 0-5V für Arduino) in ein PWM Signal mit einem Variablen Duty cycle von 0-255).
2. Automatische Steuerung:
In diesem Modus wird der Magnet automatisch an einer bestimmten Position in der Luft gehalten. Die Regelung wird komplett vom Adruino übernommen. Erweitert wird dieser Modus durch ein Potentiometer (Sollwert), an dem die Position der Kugel eingestellt werden kann.
3. Automatischer "Show" Modus:
In diesem Modus bewegt sich der Magnet automatisch hoch und runter. Auch hier wird die Regelung komplett vom Adruino übernommen, der Sollwert wird aber vom Adruino laufend geändert.
Fabian MorgenthalerLehre: Multimedia Elektroniker EFZ
Weiterbildung: Dipl. Techniker HF Elektrotechnik
Aktueller Arbeitgeber: Glatt AG
Hobbies: Reverse Engineering von Elektrischen Geräten, Basteln, Programmieren
Bevorzugte Betriebs Systeme:
Windows 7 ,XP, 10
Bevorzugte Programmierumgebung MS Visual Studio Code