Bei der Arbeit
Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich mir theoretische Grundlagen zur Umweltbildung erarbeitet, um für meinen Arbeitgeber eine Angebotserweiterung im Bereich des Gruppenunterrichts bieten zu können. Diese Gruppen bestehen aus Jugendlichen oder Erwachsenen von unterschiedlichem Alter. Es handelt sich um die Gestaltung einer Unterrichtseinheit für eine sogenannte ILTG-Stunde (Individuelle Lerntrainingsgruppe). Dabei werden oft aktuelle Themen ausgewählt. Die diversen Umweltproblematiken sind und bleiben stetig ein aktuelles und wichtiges Thema und eignen sich daher hervorragend zur Behandlung während einer ILTG-Stunde. Da ich den Studiengang Energie und Umwelt gewählt habe und mich sehr für Umweltbildung interessiere, hat sich so die Gelegenheit zur Gestaltung solch einer Unterrichtseinheit ergeben.
Im Studium
Meine Diplomarbeit umfasst die theoretische Grundlage zur Gestaltung solch einer Unterrichtseinheit, beinhaltet Wissenssammlungen zu zwei Umweltthemen und entsprechende Umsetzungsstrategien, damit die Teilnehmenden das neu erlernte Wissen vertiefen und sich alltagsbezogen damit auseinandersetzen. Das Wissen zu den zwei Umweltthemen habe ich mir im Verlaufe des Studiums erworben und in Form von Projektarbeiten vertieft. Zukünftig sollen diese Themen stetig aktuell gehalten und die Unterrichtseinheit um weitere Themen erweitert werden.
Unterrichtsgestaltung
Im Grobaufbau werden diese Unterrichtseinheiten unabhängig vom Thema denselben Ablauf haben. Die Teilnehmer gestalten den Unterricht mit, indem sie von den angebotenen Themen das für sie am interessanteste auswählen und als erstes eine Vermittlung von Wissen zu dem ausgewählten Thema erfolgt. Danach bleibt genügend Zeit für einen Austausch und je nach dem auch für entsprechende Diskussionen. Die Unterrichtseinheit soll flexibel und abwechslungsreich gestaltet werden, um sich den jeweiligen Interessen der Zielgruppe anzupassen. Dazu wurden neben den Wissenssammlungen zu den Themen auch Überlegungen angestellt und Fragestellungen aufgegriffen, welche, während einer solchen Unterrichtseinheit, zur Anregung von Diskussionen verwendet werden können. Dabei handelt es sich meist um offene Fragen oder Problemsituationen, die keine konkrete Richtig- oder Falschzuordnung zulassen, um die Einbringung von verschiedenen Meinungen und Ansichten zu fördern. So wird Gelerntes vertieft und mit Alltagssituationen in Verbindung gebracht.
Umweltbildung ist Bildung
Die Umweltbildung ist wie jede andere Bildung keine eigene Wissenschaft und unterschiedet sich nicht von didaktischem Handeln in anderen Themenbereichen. Auch hier soll man sich über Gesetzmässigkeiten, das Zielpublikum, die Rahmenbedingungen und die angestrebte Wirkung informieren. Zudem wird ein entsprechendes Fachwissen der Lehrperson vorausgesetzt. Bildung hat die Weiterentwicklung der Menschen zum Ziel und die Umweltbildung möchte diese Weiterentwicklung der Menschen in die Richtung der Wahrnehmung ihrer Umwelt, ihrem Handeln und den resultierenden Auswirkungen, sowie dem Verständnis der Schnittstellen zwischen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft fördern. Dadurch können Verhaltensänderungen bewirkt und nachhaltige Handlungsweisen gefördert werden.
Auch die "Alten" dürfen/müssen dazulernen
Bei den Bemühungen, die Menschen zu einem nachhaltigeren Verhalten zu motivieren, darf man sich nicht nur auf die nachfolgenden Generationen konzentrieren, sondern es müssen auch die Erwachsenen geschult und sensibilisiert werden. Es ist wichtig, den Kindern und Jugendlichen ein Umweltbewusstsein mit auf den Lebensweg zu geben, trotzdem sind es die Erwachsenen, die an den Schalthebeln der Gesellschaft sitzen und den Wandel zur Nachhaltigkeit vollziehen müssen. Erwachsenenbildung wiederum ist didaktisch sehr anspruchsvoll und ein wichtiges Kriterium ist die freiwillige Teilnahme an solchen Bildungsangeboten, damit die Erwachsenen sich offen auf die Themen einlassen. Nur so kann eine Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt erfolgen.
Anmerkung
In der Theorie der Umweltbildung wird oft eine Verhaltensänderung des Individuums erwähnt und um die schädlichen Umwelteinwirkungen zu vermindern wird solch eine Verhaltensänderung auch vorausgesetzt. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich nicht eine Manipulation des Verhaltens zum Ziel habe, sondern den Menschen die Möglichkeit bieten möchte, sich Wissen zu aktuellen Umweltthematiken anzueignen und einen Austausch verschiedener Ansichten ermöglichen will. Denn es ist nicht möglich, eine Antwort oder Lösung zu haben, die auf jedes Individuum passt und Umweltbildung soll auch keine Vorschriften dazu geben.
Zum Schluss
Wer sich genauer für die Diplomarbeit interessiert, darf sich gerne bei mir melden (bevorzugt E-Mail) :)