Potenziale, Herausforderungen und Lösungsansätze zur Reduzierung oder Effizienzsteigerung
In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Energieeffizienz und Umweltschutz zunehmend im Vordergrund steht, richtet die Diplomarbeit 'Energieverbrauch im Kulturzentrum Neubad Luzern' den Blick auf praktische und umsetzbare Lösungen in einem bekannten Kulturzentrum der Stadt Luzern. Mit einem klaren Fokus auf realistische und wirkungsvolle Massnahmen zeigt die Arbeit, wie man mit durchdachten Veränderungen im Alltag und technischen Anpassungen bedeutende Einsparungen im Energieverbrauch erzielen kann. Diese Publikation gibt einen Überblick über die zentralen Strategien und Empfehlungen der Arbeit, die darauf abzielen, das Neubad nicht nur energieeffizienter, sondern auch zu einem Beispiel für nachhaltiges Handeln in der Gemeinschaft zu machen.
27. November 2023
Aurel Imfeld
Das Neubad, ein umgenutztes Hallenbad in Luzern, steht im Mittelpunkt eines Projekts, das städtische Nachhaltigkeit mit praktischer Anwendung verbindet. Unterstützt durch die Erfahrung und Expertise des technischen Leiters des Neubads, Adrian Kottmann, taucht die Arbeit tief in die Materie ein, mit einem besonderen Fokus auf den Energieverbrauch des Gebäudes.
Die Herausforderung der Arbeit liegt in der begrenzten Nutzungsdauer des Neubads als Zwischennutzung des ehemaligen Hallenbads. Jede vorgeschlagene Massnahme muss innerhalb eines Zeitrahmens von sieben bis zehn Jahren wirtschaftlich umsetzbar sein, da die Zwischennutzung der Immobilie voraussichtlich nach diesem Zeitraum enden wird. Die Arbeit analysiert den aktuellen Energieverbrauch und identifiziert Potenziale für Effizienzsteigerungen, wobei sowohl technische Lösungen als auch organisatorische und Verhaltensaspekte berücksichtigt werden. Die Energieverbrauchsanalyse des Neubads ist ein zentraler Aspekt der Untersuchung. Die verfügbaren Daten aus den Jahren 2018 bis 2022 zeigen, dass der Stromverbrauch des Gebäudes weitgehend konstant bei etwa 200.000 kWh pro Jahr lag. Diese Konstanz im Energieverbrauch ist bemerkenswert, da das Neubad zahlreiche verschiedene Nutzungen und Aktivitäten beherbergt, die sich potenziell auf den Energieverbrauch auswirken könnten. Diese Beobachtungen sind wichtig für das Verständnis des Energieverbrauchs in einem multifunktionalen Kulturzentrum wie dem Neubad.
Ein zentraler Punkt der Arbeit ist die Modernisierung der Beleuchtungssysteme. Der Übergang zu energieeffizienter LED-Beleuchtung, ergänzt durch Bewegungssensoren und intelligente Beleuchtungssysteme, wird als Schlüsselmassnahme zur Reduzierung des Energieverbrauchs hervorgehoben. Parallel dazu wird die Bedeutung der Sensibilisierung von Mitarbeitern und Besuchern für das Thema Energieeffizienz betont. Schulungen, Informationskampagnen und regelmässige Erinnerungen sollen ein Bewusstsein für den sparsamen Umgang mit Energie schaffen und zu Verhaltensänderungen motivieren. Die Überwachung des Energieverbrauchs ist eine weitere wichtige Empfehlung. Diese ermöglicht die Überwachung des Fortschritts und hilft dabei weitere notwendige Anpassungen ausfindig zu machen. Als Schlüsselinitiative wird die Durchführung einer Energiesparwoche im Neubad vorgeschlagen, in der alle Massnahmen konsequent umgesetzt und der Energieverbrauch genau überwacht und dokumentiert wird. Diese Woche dient als wichtiger Vergleichspunkt zum normalen Betriebszeitraum und hilft, die tatsächlichen Einsparungen zu quantifizieren.
Diese Diplomarbeit liefert nicht nur praktikable Lösungen für das Neubad, sondern setzt auch einen Rahmen für ähnliche Projekte in anderen urbanen Umgebungen. Die Empfehlungen und Strategien, die in dieser Arbeit entwickelt wurden, zielen darauf ab, das Neubad zu einem Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu machen und gleichzeitig als Beispiel für andere Einrichtungen zu dienen, die nach Wegen suchen, ihren Energieverbrauch zu reduzieren und umweltbewusster zu agieren.
1/4Installation der Photovoltaikanlage durch freiwillige Helfer, diese wird künftig rund 15% der elektrischen Energie des Neubad erzeugen.
2/4Das Herzstück des Neubads, der Open-Pool Bereich; hier wird viel Technik verwendet, welche sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden muss.
3/4Das Beleuchtungskonzept mittels FL-Röhren ist in die Jahre gekommen und der Ersatz wurde in dieser Arbeit untersucht.
4/4Auch über die Fassade und die grossen Fensterflächen verliert das Gebäude an Energie. Diese können wirtschaftlich nicht saniert werden, sollte das Neubad nach der Nutzungsdauer einem Neubau weichen müssen
1/4Installation der Photovoltaikanlage durch freiwillige Helfer, diese wird künftig rund 15% der elektrischen Energie des Neubad erzeugen.
2/4Das Herzstück des Neubads, der Open-Pool Bereich; hier wird viel Technik verwendet, welche sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden muss.
3/4Das Beleuchtungskonzept mittels FL-Röhren ist in die Jahre gekommen und der Ersatz wurde in dieser Arbeit untersucht.
4/4Auch über die Fassade und die grossen Fensterflächen verliert das Gebäude an Energie. Diese können wirtschaftlich nicht saniert werden, sollte das Neubad nach der Nutzungsdauer einem Neubau weichen müssen
Das Neubad bietet eine Vielzahl von Einrichtungen und Aktivitäten anbietet. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 hat sich der Verein dem Ziel verschrieben, einen offenen und sozialen Raum für die Gemeinschaft zu schaffen. Zu den Einrichtungen des Neubads gehören ein Bistro, ein Nachtclub, gemeinsam nutzbare Ateliers, ein Coiffeursalon, eine Fahrradwerkstatt und der Open-Pool-Bereich, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Diese Vielfalt unterstreicht die Rolle des Neubads als lebendigen und vielseitigen Treffpunkt in der Stadt.
Diese Diplomarbeit unterstreicht die Notwendigkeit, ein tiefes Verständnis für den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Nutzungen des Gebäudes und dem Energieverbrauch zu entwickeln. Dies ist entscheidend für die Entwicklung einer effizienten und nachhaltigen Energiestrategie, die sowohl die vielfältigen Aktivitäten im Neubad berücksichtigt als auch auf eine Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs abzielt.
Aurel ImfeldAls ausgebildeter Elektroinstallateur EFZ mit einer Weiterbildung zum technischen Kaufmann FA verbindet Aurel Imfeld handwerkliches Geschick mit betriebswirtschaftlichem Know-how. Seine Leidenschaft für die Elektrotechnik wird durch ein starkes Interesse an IT und technologischen Innovationen ergänzt. Ausserhalb des Berufslebens findet er Ausgleich und Freude in der Natur, insbesondere beim Camping und in der Gesellschaft seines Hundes, was seine Liebe zur Natur und Tierwelt unterstreicht.