Die Frage nach der Eindämmung der Klimaerwärmung und unserem individuellen Beitrag dazu beschäftigt viele Menschen. In diesem Kontext spielt die Verantwortung nicht nur von Gewerbe und Privatpersonen, sondern auch von öffentlichen Institutionen eine entscheidende Rolle.
Analog zur Privatwirtschaft sind auch Gemeinden angehalten, ökologische und nachhaltige Aspekte mit wirtschaftlichen Überlegungen in Einklang zu bringen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es klarer und fundierter Kriterien. Die vorliegende Arbeit stellt eine Grundlage für die Gemeinde Stans dar, um eine Immobilienstrategie zu entwickeln. Ziel ist es, die finanziellen Mittel effizient und nachhaltig im Bereich Energie einzusetzen, um den maximalen Nutzen aus den Investitionen zu ziehen.
Ungenutzte Potenziale im Bereich Solarenergie
Im Bereich Solarenergie verfügt die politische Gemeinde Stans über beträchtliches ungenutztes Potenzial, insbesondere auf vielen Dächern, die sich hervorragend für die Nutzung von Sonnenenergie eignen. Bisher ungenutzte Chancen wurden in Betracht gezogen, und mögliche Vorurteile gegenüber selbstfinanzierten PV-Anlagen wurden in dieser Arbeit überprüft.
Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen ist zweifelsohne anspruchsvoll und abhängig von verschiedenen Faktoren. Dennoch sind die Gestehungskosten je kWh ein plan- und kalkulierbarer Wert, der die Standortvergleiche und Priorisierung erleichtert.
Neue Technologien als Chance
Dank den heute bestehenden Möglichkeiten der Eigenverbrauchsoptimierung und des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch kann die Amortisationszeit von PV-Anlagen bereits erheblich verkürzt werden. Die neu angedachte Variante der lokalen Elektrizitätsgemeinschaft, welche in Bern aktuell verordnet wird, ermöglicht es, selbst erzeugten Strom über das öffentliche Netz an verschiedenen Orten der Gemeinde zu nutzen.
Bei Inkrafttreten der Verordnung werden für PV-Anlagen ideale Dächer, auch bei geringem Eigenverbrauch im Gebäude, attraktiv. Neben Gebäuden, die einen hohen Eigenverbrauch aufweisen, kann sich die Gemeinde Stans in Zukunft auch auf Anlagen mit sehr günstigen Erstellungskosten je kWp konzentrieren.
Die Nutzung von grossen Dächern, wie Schulzentren, Turnhallen und dem Werkhof, sollte in Zukunft im Fokus stehen. Bei Neubauten sind PV-Anlagen gesetzlich vorgeschrieben und bei energetischen Sanierungen sollte der Bau einer PV-Anlage in Betracht gezogen werden. Weiter können unter Einhaltung der vorgegebenen Isolationswerte (U-Werte) zusätzliche Beiträge des Kantons ausgelöst werden.
Heizwärme unter Kontrolle
Die Gemeinde Stans besitzt über mehr als 20 Immobilien mit unterschiedlichem Gebäudealter und Nutzung. Dies führt dazu, dass verschiedene Heizsysteme mit ungleicher Energieeffizienz und Ökobilanz verwendet werden. Ein Grossteil der Immobilien wird bereits nachhaltig und CO2-frei beheizt. Bestehende Ölheizungen, werden in den nächsten Jahren ersetzt, deshalb geht diese Arbeit nicht weiter auf die Heizungs-Thematik ein.
Ausblick auf nachhaltige Energienutzung
Durch einen hohen Eigenstromanteil sind die Energiekosten einer Gemeinde planbarer und starke Preisschwankungen auf dem Beschaffungsmarkt können abgefedert werden. Zusätzlich trägt die Gemeinde ihren Beitrag zur Energiewende bei und nimmt so auch ihre Vorbildfunktion wahr.
Die Gründung einer Lokalen Elektrizitätsgemeinschaft eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für den Eigenstromverbrauch. Wie diese Gemeinschaften rechtlich aussehen und wie weit deren Möglichkeiten gehen, ist allerdings noch nicht bekannt. Fest steht, dass inskünftig der Eigenverbrauch weiter gesteigert werden kann, was wiederum den Bau von PV-Anlagen mit Eigenkapital attraktiver macht. Aus Gründen des Skaleneffektes ist eine grosse PV-Anlage je kWp günstiger als eine kleine. Daher ist es mit den aktuellen Perspektiven für die Gemeinde sinnvoll, ein Dach maximal zu nutzen und nicht nur ein Minium zu installieren. Diese Diplomarbeit bildet eine fundierte Basis für zukunftsorientierte PV-Entscheidungen der Gemeinde Stans.