Ich habe mich mit der oben genannten Fragestellung bereits vor dem Start meiner Diplomarbeit auseinandergesetzt, da es mich gereizt hat, eine Lösung für das Problem zu finden. Ich habe meine Ideen und Gedanken zur meiner Lösung meinem Vorgesetzten mitgeteilt und als ich dann ein Thema für die Diplomarbeit auswählen musste, war dies das Naheliegendste.
Ich habe mich dann mit der Idee eines neuen Ticketingtool auseindergesetzt, wo jedes Team 1-2 Super-User hat, welche ein breiteres und tieferes Know-How bezüglich System und Prozesse hat, um so als 1. Anlaufstelle (1st Level Support) zu fungieren, bevor das Ticket dann weiter geht zum IT-Support (2nd Level Support). Die Tickets würden dann im bereits vorhanden Ticketingsystem bearbeitet werden, wo nur eine kleine Anpassung notwendig ist, sodass jeder Nutzer dort drin Tickets bearbeiten kann. Das bringt folgende Vorteile micht sich:
- mehr Austausch unter den Mitarbeitern
- Entlastung der IT
- weniger Wartezeit (je nach Auslastung der Kollegen)
Zusätzlich zu dieser Lösung habe ich noch zwei andere Lösungsvarianten erarbeitet, um auch Alternativen aufzeigen zu können. Variante 2 beinhaltete, dass man die firmeninterne Plattform "Offix-Wiki", wo jegliche interne Dokumente/Arbeitsanleitungen/Formulare abgelegt sind, auf den neuensten Stand bringt.
Variante 3 war das gezieltes, regelmässiges Schulen der Mitarbeiter bezüglich System/Prozesse.
Besondere Herausforderungen
Anders als bei anderen Projekten während des Lehrgangs, wo wir das Thema nicht unbedingt selbst auswählen konnten, war mir hier eigentlich von Anfang an klar, wo ich hin will. Alle Infos, die ich in dei Arbeit packen wollte, hatte ich in meinem Kopf. Die Herausforderung war dann schlussendlich, dass ich all meine Gedanken irgendwie schriftlich festhalten konnte und nichts vergesse. Auch wollte mein Kopf irgendwie schneller vorwärts kommen, als das effektiv möglich war. Kaum hatte ich einen Abschnitt angefangen, war ich mit dem Kopf schon wieder beim nächsten, weil ich schon wieder eine Idee für den nächsten Abschnitt hatte.
Bevor ich mit der Diplomarbeit begonnen habe, dachte ich noch, dass der Faktor Zeit mich in die Knie zwingen wird, da ich mit solchen Arbeiten normalerweise immer bis zum letzten Moment warte, um damit zu beginnen. Es ist der Druck, der bei mir die Magie freisetzt, dachte ich bis jetzt. Ich habe dieses Mal zum Glück frühzeitig begonnen und deshalb war Stress dieses Mal kein Thema.
Weiteres Vorgehen, Umsetzung in der Praxis
Nachdem ich das Thema für die Diplomarbeit eingereicht habe und schon mittendrin war, wurde mir mitgeteilt, dass im Hintergrund bereits an einer sehr ähnlichen Idee getüftelt wurde. Dies hat mich sehr gefreut. Einerseits, dass meine Idee wirklich gut sein muss und andererseits, weil meine Idee ja sozusagen bereits in Umsetzung war, jedoch ohne dass ich Einsicht das geplante Konzept erhalten durfte. Dementsprechend ist meine Idee auch bei meinem Fachexperten, Christian Bosshard, sehr gut angekommen und er hat mich auch immer wieder motiviert, dran zu bleiben. Ich bin gespannt, wie dann das Ergebnis aussehen wird bei uns, wenn dann die Umsetzung vollendet ist.
Lessons learnt
Ich hatte am Anfang Selbstzweifel, ob ich diese Arbeit denn mit diesem Thema bewerkstelligen könnte, da dies in diesem Lehrgang erst die zweite Arbeit war, die ich komplett alleine geschrieben habe. Auch währenddessen hatte ich immer mal wieder Downphasen, wo ich mich gefragt habe, ob ich denn noch auf dem richtigen Dampfer sei, wo ich mich dann immer wieder auch selber motivieren musste. Wenn man sich dann aber vor Augen führt, dass man selbst eigentlich der Stein ist, den man sich selber in den Weg legt, dann ist's einfacher. Ich habe durch diese Arbeit gemerkt, dass ich ein wenig mehr Vertrauen in mich selber haben muss und nicht so selbstkritisch sein sollte.
Ich habe jetzt auch das erste Mal frühzeitig mit der Arbeit begonnen, um wirklich die Zeit nutzen zu können. Ich werde zukünftig früher beginnen und nicht wie in der Vergangenheit alles immer auf den letzten Drücker machen. Alleine schon aus diesem Blickwinkel war die Diplomarbeit ein Erfolg für mich.