Die Paketmengen erhöhen sich dank E-Commerce seit Jahren stetig und die Corona Pandemie war ein zusätzlicher Faktor, welche die Mengen in die Höhe schnellen liess.
Die Post rechnet bis 2030 mit 251 Millionen zu verarbeiteten Paketen (2021 wurden erst 202 Millionen verarbeitet). Die Briefmenge soll sich aber bis zum Jahr 2030 auf 2.2 Milliarden Sendungen (2021 wurden 4.5 Milliarden Sendungen verarbeitet) halbieren. Auf diese Mengenverschiebung muss sich die Post strategisch ausrichten. Drei strategische Massnahmen wurden bereits schon getroffen:
- Der Bereich Logistik-Services wurde erschaffen (Fusion von PostMail und PostLogistics)
- Neue regionale Paketzentren wurden eröffnet oder sind in Planung. In diesem Zusammenhang wurden die einzelnen Regionen in Einzugsgebiete mit den bestehenden Paketzentren gegliedert
- Neue, eigenständige Transportorganisation wird geschaffen
Die Transporteinheiten, wie die Logistikplanung des Paketzentrum Härkingen, sind im Moment in den jeweiligen Standorten integriert. Mit der neuen, eigenständigen Transportorganisation werden gewisse Aufgaben verschoben und die Standorte müssen sich somit mit neuen Schnittstellen befassen.
Die Logistikplanung entwickelte sich in den letzten Jahren rasant und wurde komplexer. Neue Paketsortierstandorte, rasanter Paketwachstum, sowie sich ändernde Kundenbedürfnisse sorgten für mehr Komplexität. War früher die Logistikplanung beim Leiter Sortierung im Paketzentrum Härkingen angegliedert und auch betrieben, wird sie heute durch zwei 100% Stellen besetzt. Eine funktionierende Logistikplanung ist von großer Bedeutung, da sie die einzelne Sortierstandorte miteinander verbindet und damit dafür sorgt, dass die Pakete zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.
Herausforderungen für das Paketzentrum mit der neuen Transportorganisation
Vorteile
✓ Vereinheitlichung der Prozesse
✓ Profis in der Planung und der Disposition zusammen
✓ Synergien im Dispogebiet werden besser erkannt
✓ Einheitliche Kommunikation zu Beschaffung, Transporteuren
✓ Einheitliche Kommunikation und Vereinfachung gegenüber den Anspruchsgruppen
✓ Wissenstransfer zwischen den Dispogebieten
✓ Standardisierte Aus- und Weiterbildung der Spezialisten
Nachteile
❖ Detailwissen geht verloren
❖ Sortierstandorte sind nicht mehr nahe am Transport
❖ Die Bedürfnisse der Sortierung werden nicht mehr zu 100% berücksichtigt
❖ Die Kommunikationswege werden länger
❖ Spontane Mengenverschiebungen innerhalb des EZG sind schwieriger
Wichtig für die Zusammenarbeit in Zukunft ist.
Klar kommunizierte Verantwortlichkeiten innerhalb der Prozesse der Transportorganisation
Regelmässiger Austausch Sortierung mit den jeweiligen Transportverantwortlichen LS75.4
Innerhalb der zentralisierten Disposition muss auch ein Bereich aufgebaut werden, welcher für die Ausbildung und Entwicklung der Transporteure verantwortlich ist.
Optimierungen, Veränderungen und Anpassungen müssen im Blick des Gesamtwarenflusses angegangen und umgesetzt werden.
Die neue Funktion wurde mit einer AKV-Matrix beschrieben und durch diese Matrix wurde ersichtlich, dass die neuen Aufgaben keine 100% Stelle mehr ausfüllen. Durch Mithilfe in sortiertechnischen Projekten könnte die allfällige neue Funktion zu einer 100% Stelle erweitert werden.
Mittels morphologischem Kasten wurden vier Lösungsvarianten dargestellt und mit der Präferenzmatrix verglichen. Die Nutzwertanalyse brachte die Variante Koordinator als Sieger hervor. Die Variante überzeugte insbesondere mit dem vorhandenen Fachwissen, den überschaubaren Kosten, dem Überblick und der Wissensverteilung auf die Standorte. Die Risiken wurden mittels der Risikomatrix definiert und dazugehörige Massnahmen für die Minimierung festgelegt.
Das PersonaProfil und der Stellenbeschrieb wurden definiert, damit anschliessend mittels Stellenausschreibung eine passende Person gefunden werden kann.
Die Stelle kann ab sofort ausgeschrieben und eine geeignete Person rekrutiert werden. Die Person sollte belastbar, kommunikativ, projekterfahren, einen Sinn für Transporte haben, Daten analysieren und geeignete Massnahmen daraus ableiten können. Mit dieser Neubesetzung der Stelle ist der Verfasser dieser Arbeit überzeugt auch in Zukunft eine qualitativ hochstehende Logistikplanung im EZG Pakete Region Mitte zu haben.
Lessons learnt
Die Diplomarbeit verlief wunschgemäss und ich bin mit dem erzielten Resultat zufrieden. Das Projekt verlief nach dem definierten Zeitplan. Die Zeit musste ich mir aber dennoch gut einteilen, da in dieser Jahreszeit bei der Post die Planung zum Festverkehr beginnt und auf Hochtouren läuft. Durch die vorausschauende Arbeitsgestaltung konnte ich aber die Themen zeit- und wunschgemäss abarbeiten.
In einer weiteren Projektarbeit lege ich meinen Fokus sicherlich wieder auf eine seriöse Planung und den Faktor Zeit gilt es ebenfalls zu berücksichtigen, da diese begrenzt ist und somit effizient gebraucht werden muss. In der Projektablaufplanung IST war ich bei den Themen mit oranger Farbkennzeichnung jeweils unter einem gewissen Zeitdruck, da die Arbeitsbelastung im Geschäft in dieser Zeit hoch war. Durch seriöse Planung und Eigenmotivation schaffte ich aber den vorgegebenen Zeitplan einzuhalten.