Kaum eine Branche ist so schnelllebig wie die IT. Diese Tatsache ist weit verbreitet und streitet wahrscheinlich niemand ab. Dementsprechend sind auch die Grundausbildungen, die sogenannten ICT-Lehrgänge, im anhaltenden Wandel. Neue Lehrgänge werden geschaffen und bestehende weiterentwickelt. Die immer zahlreicheren ICT-Lehren sollten auch in Anspruch genommen werden, dass muss das Ziel der Bemühungen sein. Bei diesen Grundausbildungen sind das meistens Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler der Stufen A oder B. Um auch in Zukunft genügend Nachwuchs für diesen Bereich zu begeistern und dem Personalmangel in der IT entgegenzuwirken, ist es wichtig, die ICT-Lehren aktiv mit einer entsprechenden Marketingstrategie zu umwerben. Für einen Grossteil dieser Werbung ist der ICT-Berufsbildungsverband Schweiz zuständig.
ICT-Berufsbildungsverband Schweiz
Der ICT-Berufsbildungsverband ist für die eidgenössischen Berufsabschlüsse der Informatik und Mediamatik zuständig. Sie umwerben die verschiedenen Lehrgänge über Social Media, YouTube und an Berufsmessen. Der
YouTube Kanal von ICT-Berufsbildung Schweiz enthält viele Informative Videos um die ICT-Berufe besser kennenzulernen. Ein Schwachpunkt der gewählten Marketingkanälen ist, dass die Plattform TikTok komplett vernachlässigt wird. Laut der Webseite von statista haben in der Schweiz 95,8% der 12- bis 14-Jährigen und 88.1% der 15- bis 17-Jährigen einen TikTok Account. Damit kann eindeutig gesagt werden, dass die Zielgruppe für ICT-Berufsbildung Schweiz auf TikTok erreichbar wäre.
Im September 2021 hat ICT-Berufsbildung Schweiz ein komplettes Redesign ihrer
Homepage gemacht. Die Webseite kommt nun modern und übersichtlich daher. Die Umschreibungen und Anforderungen der verschiedenen Lehrgänge wurden mit Erklärvideos ergänzt. Das entspricht genau dem heutigen Zeitgeist und wird, laut den Ergebnissen meiner Umfrage, auch so gewünscht.
Frauen in den ICT-Lehrgängen
Auf Grund meiner Erfahrung aus meiner Lehrzeit, habe ich ein enormes Ungleichgewicht der Geschlechter in den einzelnen ICT-Lehrgängen festgestellt. Dieses Ungleichgewicht besteht bis heute. In den drei Jahren 2018, 2019 und 2020 lag der Frauenanteil stets zwischen 10-11%. Dabei machen die meisten Frauen eine Mediamatikerinnen Ausbildung. Bei den Informatikfachrichtungen liegt der Frauenanteil zwischen 5-9%. Das Potential für mehr Frauen in den Informatikberufen ist also riesig.
Aus meinen Recherchen hat sich ergeben, dass viele Frauen keine Vorbilder in der IT haben. Das ist jedoch in dem Alter wo die Berufswahl getroffen wird enorm wichtig, damit sich die Schülerinnen mit ihrem Vorbild identifizieren können.
Die Wahrnehmung vieler Jugendlicher, welche die Informatikberufe nicht kennen, haben den Eindruck, dass die Arbeit in der Informatik etwas mit Gamen oder eSports zu tun hat. Da diese Tätigkeiten vor allem von Knaben dominierte Hobbies sind, schreckt dass viele Mädchen ab. Diese Vorurteile könnten durch mehr Aufklärung beseitigt werden.
Umfrage bei den Sekundarklassen
In einer, von mir durchgeführten Umfrage an drei Sekundarklassen im Schulhaus Meiersmatt hat sich herausgestellt, dass die Informatikfächer im Schulunterricht immer noch vernachlässigt werden. Viele SchülerInnen wissen zudem nicht, was in den Berufen Informatik und Mediamatik für Tätigkeiten ausgeübt werden. 46% das Befragen fühlen sich bei der Berufswahl von der Schule oder den Eltern zu wenig unterstützt.
Handlungsempfehlung
Als Handlungsempfehlung um die ICT-Lehrgänge attraktiv zu umwerben, Schlage ich drei Massnahmen vor:
❖ Digitale Schnupperhalbtage wo sich die SchülerInnen kostenlos anmelden können und einen Einblick in den ICT-Berufsalltag erhalten
❖ ICT-Berufsbildung Schweiz erstellt einen TikTok Account, mit dem grossflächige Werbung für offene Lehrstellen gemacht werden kann und die Jugendlichen einen Einblick in den Berufsalltag eines ICT-Lehrlings bekommen
❖ ICT-Berufsbildung Schweiz pflegt eine Kooperation mit den Sekundarschulen und gibt Aufklärungs- und Werbematerial aktiv weiter. Das ziel ist
Herausforderungen
Zu Beginn meiner Diplomarbeit hatte ich die Absicht, zu analysieren wie viele ICT-Lehrstellen in den letzten Jahren unbesetzt blieben. Damit wollte ich herausfinden, ob ein Angebot besteht das nicht genutzt wird. Nach Anfragen bei der ICT-Berufsbildung Schweiz und dem Bundesamt für Statistik stellte sich heraus, dass diese Daten nirgends geführt werden. Nach dieser Erkenntnis musste reagieren und den Schwerpunkt auf die durchgeführte Umfrage legen.
Als ich im August mit der Diplomarbeit anfing, sah die Webseite von ICT-Berufsbildung Schweiz noch ganz anders aus als heute. Die knallige Farben und veraltete Fotos auf der in die Jahre gekommenen Webseite waren nicht mehr zeitgemäss. Nach dem Redesign im September 2021 hat sich das geändert. Nachdem ich das bemerkt habe musste ich mein Fazit zur Webseite komplett umschreiben.
Lessons learnt
Das wichtigste was ich bei dieser Arbeit gelernt habe ist, dass das ausgewählte Tema darüber bestimmt ob mir das Durchführen der Arbeit leicht fällt oder nicht. Bei dieser Arbeit habe ich ein Thema gewählt, das mich persönlich sehr interessiert und gepackt hat. Das Durchführen und Schreiben ist mir deshalb leicht gefallen.