Die Diplomarbeit ist der krönende Abschluss des Studiums – mit ihr setzt Du einen Schlusspunkt in der Ausbildung und zeigst, dass Du das Erlernte auch anwenden kannst. Da ist die Versuchung natürlich gross, nach dem letzten Satz sofort alles auszudrucken und die Diplomarbeit abzugeben. Allerdings solltest Du es am Ende nicht überstürzen, schliesslich hast Du Wochen oder sogar Monate investiert, um eine gute Arbeit zu schreiben. Diesen Aufwand solltest Du nicht mit unnötigen und vermeidbaren Fehlern zunichtemachen, nur weil Du endlich Deine Diplomarbeit einreichen und das Studium abschliessen willst. Nimm Dir nach dem Schreiben etwas Zeit, um Deine Diplomarbeit zu prüfen und ihr den letzten Schliff zu verpassen, denn das kann sich durchaus bei der Note bemerkbar machen. Wir zeigen Dir, worauf Du dabei achten musst.
Struktur in die Korrektur bringen
Bevor Du Dich überhaupt daran machst, Rechtschreibung, Zitate, Inhaltsverzeichnis und Ähnliches zu prüfen, solltest Du Dir im Vorfeld überlegen, was alles zur Korrektur gehört. Dabei kannst Du die einzelnen Punkte gleich in eine sinnvolle Reihenfolge bringen und Dir so zusätzliche Arbeit sparen. Gleichst Du beispielsweise nämlich erst die Formatierung an und stellst dann fest, dass Deine Fachschule in einigen Punkten andere Vorgaben gemacht hat, kostet Dich die zweite Korrektur nur unnötig Zeit.
Daher solltest Du zunächst einmal die Themenfelder der Korrektur eingrenzen. In der Regel sind die folgenden Bereiche relevant:
- Termine prüfen
- Formatierung/Formvorgaben abgleichen
- Korrekturlesen
- Präsentation kontrollieren
1. Termine prüfen
Wie eingangs erwähnt, ist die Diplomarbeit mit dem letzten Satz noch nicht fertig. Im Anschluss musst Du sie allenfalls noch drucken und binden lassen, ausserdem muss die Arbeit natürlich auch noch eingereicht werden. Informiere Dich daher frühzeitig, wie lange die Druckerei Deines Vertrauens braucht, um mehrere Exemplare Deiner Diplomarbeit zu produzieren. Normalerweise sind hier zwei bis drei Tage völlig ausreichend, ein ungewöhnlich hohes Auftragsaufkommen, Betriebsferien oder Ähnliches können Dir allerdings einen Strich durch die Rechnung machen, falls Du Dich nicht vorab informierst. Musst Du Deine Arbeit nicht in gedruckter Form einreichen? Kannst Du sie direkt online hochladen, erfassen oder digital abgeben? Dann stelle sicher, dass du genügend Zeit einplanst, um bei allfälligen technischen Herausforderungen nicht in Zeitdruck zu geraten.
Gehört zu Deiner Diplomarbeit zusätzlich ein praktischer Teil? Kläre frühzeitig ab, in welcher Form Deine Arbeit eingereicht werden muss und welche Anforderungen an die Dokumentation gestellt werden.
Kläre ausserdem, bis wann und wo Du Deine Diplomarbeit einreichen musst. Nimmt Dein Dozent sie entgegen oder musst Du sie beim Sekretariat abgeben? Und kannst Du sie per Post schicken oder musst Du persönlich vorbeikommen? Plane entsprechend Zeit dafür ein und beginne rechtzeitig mit der eigentlichen Korrektur Deiner Diplomarbeit, sodass Du nicht zeitlich in Bedrängnis gerätst. Oft ist es auch hilfreich, ein paar Tage oder eine Woche als Puffer einzuplanen, denn es kann immer einmal zu unerwarteten Verzögerungen kommen. Die bringen Dich direkt in Bedrängnis, wenn Du zu knapp planst.
2. Formatierung/Formvorgaben abgleichen
In Anschluss geht es dann daran, die Diplomarbeit zu korrigieren. In der Regel ist es sinnvoll, zunächst einmal zu prüfen, ob Du alle Vorgaben Deiner Fachschule eingehalten hast. Soll zum Beispiel eine bestimmte Schriftgrösse oder ein gewisser Zeilenabstand benutzt werden? Gibt es Regeln bezüglich der Formatierung oder der Struktur des Texts? Für den Druck kann es ebenfalls Richtlinien geben, beispielsweise, welche Bindung oder welches Papier verwendet werden darf.
Indem Du diese Vorgaben im Vorfeld klärst, stellst Du sicher, dass Deine Arbeit den formalen Anforderungen der Schule genügt.
3. Korrekturlesen
Nach dieser ersten Prüfung geht es ans eigentliche Korrekturlesen. Dabei kommt es natürlich nicht nur auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik an, sondern auch auf die richtige Verwendung von Fachbegriffen, Abkürzungen und wissenschaftlichen Zahlen. Die Rechtschreibprüfung Deiner Textverarbeitung kann daher nur ein erster Schritt sein – danach musst Du Dir Deinen Text durchlesen, und das möglichst mehr als ein Mal.
Oft ist es hilfreich, wenn Du den Text dabei laut vorliest, denn so fallen vergessene Wörter und Buchstaben, Tippfehler und ungeschickte Formulierungen sehr viel schneller auf. Verwendest Du ein Blatt, um die Zeilen unter der aktuellen Zeile abzudecken, erleichtert Dir das das Lesen ebenfalls, da Du Dich auf die Wörter konzentrierst, die Du gerade liest, und nicht im Kopf schon „weiter“ bist.
Lies den Test ausserdem nicht direkt nach dem Schreiben und lassen zwischen den Durchgängen etwas Zeit vergehen. So hast Du die Inhalte nicht noch vom vorherigen Lesen im Kopf und musst Dich jedes Mal aufs Neue auf den Text fokussieren. Das hilft, Fehler zu entdecken. Achte ausserdem auf korrekte Silbentrennung, sofern Du diese automatisch von Deiner Textverarbeitung vornehmen lässt, denn gerade bei wissenschaftlichen Fachbegriffen funktioniert diese nicht immer zuverlässig. Doppelte Leerzeichen sind ein häufiger und schwer erkennbarer Fehler – hier hilft Dir die Suchfunktion, mit der sie sich leicht aufspüren und entfernen lassen.
Das alte Sprichwort „Vier Augen sehen mehr als zwei“ gilt auch und insbesondere bei der Korrektur der Diplomarbeit. Lass Deine Arbeit von einem Freund oder Familienmitglied lesen, denn sie oder er wird Fehler finden, die Dir nicht auffallen. Bitte Deinen Helfer aber darum, den Text nicht direkt zu ändern, sondern den Korrekturmodus der Textverarbeitung zu verwenden. So kannst Du im Anschluss entscheiden, ob die Änderungen richtig sind oder ob Dein Helfer vielleicht einfach nur einen bestimmten Fachbegriff nicht kannte.
4. Präsentation kontrollieren
Zu guter Letzt musst Du noch die Präsentation überprüfen. Dazu gehören zum Beispiel die Kontrolle der Seitenzahlen und des Inhaltsverzeichnisses. Stimmen die Seitenangaben im Inhaltsverzeichnis mit den tatsächlichen Seitenzahlen überein? Sind die Seiten durchgehend nummeriert oder hat sich hier eventuell durch eine Verschiebung von Textbestandteilen oder Bildern ein Fehler eingeschlichen?
Prüfe zudem die Angaben auf dem Deckblatt und die Bildunterschriften. Stimmen der Titel und das Datum? Gerade bei Letzterem wird anfangs häufig ein Platzhalter verwenden, den Du am Ende natürlich durch das passende Datum ersetzen musst. Bei Bildern und Diagrammen sollte die Nummerierung mit der im Text übereinstimmen. Achte zudem darauf, dass Du Dich beim Zitieren an einen wissenschaftlich anerkannten Standard hältst. Selbstverständlich musst Du ausserdem für Deine Zitate einheitlich denselben Standard verwenden. Prüfe darüber hinaus – falls vorhanden – Dein Literaturverzeichnis auf Vollständigkeit.
Fazit
Wie Du siehst, ist auch nach dem Schreiben noch einiges an Deiner Diplomarbeit zu tun, bevor Du sie schliesslich einreichen kannst. Es lohnt sich aber in jedem Fall, Dir die nötige Zeit dafür zu nehmen, denn eine Diplomarbeit muss nicht nur inhaltlich, sondern auch formal und strukturell bestimmten Ansprüchen genügen. Tut sie das nicht, kann das zu einer schlechteren Bewertung oder im schlimmsten Fall sogar zu einer Ablehnung führen – es ist daher unbedingt empfehlenswert, Deine Diplomarbeit zu korrigieren, bevor Du sie einreichst.