Die TEKO als Türöffner nach Kanada
Was als Lehre in der Feinmechanik begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem technischen Werdegang mit internationalem Bezug. Roman Krähenbühls Laufbahn zeigt, welche spannenden Türen sich durch eine Weiterbildung öffnen können. Die TEKO entwickelte sich für ihn zu einem zentralen Baustein seiner beruflichen Karriere.
Roman begann seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Feinmechaniker bei der Paoluzzo AG in Nidau. Die Arbeit an CNC-Maschinen, das präzise Fertigen von Teilen und der direkte Technikbezug begeisterten ihn seit der ersten Minute. Nach seinem Lehrabschluss, der heute als Polymechaniker EFZ bekannt ist, blieb er im Betrieb und sammelte weitere Erfahrung in der Produktion. Was als klassischer Einstieg in die Welt der Fertigung begann, sollte sich später zu einem viel breiteren technischen Werdegang entwickeln.
Mit den Jahren wuchs bei Roman der Wunsch, mehr zu verstehen als die unmittelbaren Fertigungsprozesse. Er merkte, dass ihn technische Zusammenhänge, Maschinenfunktionalität und weiterführende Aufgaben stark interessierten. Gleichzeitig wurde für ihn klar, dass ein klassisches Studium für ihn aber nicht in Frage kommt. Dies passte nicht zu seinem Wunsch, eine Weiterbildung mit starkem Praxisbezug zu absolvieren.
Ich wollte mich weiterentwickeln, aber weiterhin im Beruf stehen. Eine praxisnahe Weiterbildung im berufsbegleitenden Modell schien mir der richtige Schritt zu sein.
Roman Krähenbühl
Während seiner Zeit in der Berufsschule stiess Roman erstmals auf das Modell einer Technikerschule. Die Vorstellung, berufsbegleitend neues Fachwissen erwerben und dieses direkt in seiner Arbeitsumgebung anwenden zu können, begeisterte ihn. So begann er sich intensiver mit seinen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, da er genau wusste: Wenn sich sein beruflicher Weg öffnen sollte, braucht es die Weiterbildung.
Wie war die Zeit an der TEKO?
Für seine Weiterbildung wählte Roman die berufsbegleitende Ausbildung zum Techniker HF Maschinenbau an der TEKO. Das bedeutete für ihn, Schule und Arbeit konsequent miteinander zu verbinden. Tagsüber im Betrieb, an bestimmten Abenden und Samstagen im Unterricht, dazwischen Lernphasen und Projektarbeiten. Die Mehrfachbelastung war zwar spürbar, aber sie gab ihm genau den Rahmen, den er suchte, um sich fachlich zu entwickeln.
Die kompakte Klassengrösse führte zu einem dichten Austausch unter den Studierenden. Diskussionen, gemeinsame Überlegungsphasen und die Nähe zu den Dozierenden prägten den Unterricht. Durch die enge Zusammenarbeit entwickelten sich Klassenkameraden mit der Zeit zu Kollegen. Auch die Dozenten, die alle im technischen Umfeld tätig sind, unterstützten die Studierenden über den Unterrichtsalltag hinaus.
Der Unterricht war stets anspruchsvoll, aber nachvollziehbar – der Schlüssel zum Erfolg ist Dranbleiben und das Gelernte direkt am Arbeitsplatz ausprobieren und anwenden.
Roman Krähenbühl
Mit fortschreitender Studienzeit verschob sich der Fokus zunehmend auf grössere Projekte. Einzelarbeiten wurden zu Gruppenarbeiten und die Diplomarbeit verlangte, eine konkrete Fragestellung im eigenen Betrieb zu bearbeiten. Für Roman war genau diese Verbindung zwischen Theorie und Praxis zentral und so schloss er mit einem vollgepacktem Rucksack an Wissen die TEKO erfolgreich ab.
Wie ging es nach der TEKO weiter?
Nach seinem Abschluss eröffnete sich für Roman die erste grosse Chance. Er übernahm die Rolle als stellvertretender Produktionsleiter in einem Werk in Tschechien. Dort sammelte er erste internationale Berufserfahrung, verantwortete Abläufe in der Fertigung und arbeitete eng mit dem Schweizer Stammhaus zusammen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz merkte Roman aber, dass sein Herz eher für den Bereich der Anwendungstechnik schlägt.
In seiner darauffolgenden Rolle als Anwendungstechniker bei GF Machining Solutions hatte Roman seinen ersten Traumjob gefunden. Seine Aufgabe bestand in der Betreuung von anspruchsvollen Kundenprojekten, die hochpräzise, innovative Lösungsansätze erforderten. Dieser Job brachte ihn auch wieder regelmässig ins Ausland zu Grosskunden wie etwa LEGO oder Samsung.
In der Funktion als Anwendungstechniker bei GF Machining Solutions konnte ich vieles verbinden – meine Erfahrungen aus der Fertigung, das analytische Denken aus der TEKO und die Zusammenarbeit mit internationalen Kunden verhalfen mir zu meiner Traumstelle.
Roman Krähenbühl
Nach mehr als zehn Jahren bei GF Machining Solutions wagte Roman den Schritt nach Kanada. Heute lebt er dort gemeinsam mit seiner Frau und arbeitet bei Miltera. Das Unternehmen unterstützte ihn beim Erhalt eines dreijährigen Arbeitsvisum, das 2027 ausläuft. Damit schliesst sich für Roman ein Kreis: Für die Verlängerung seiner Aufenthaltsbewilligung benötigt er erneut die Anerkennung seines höchsten Schweizer Abschlusses – des Diploms der TEKO. Wir drücken ihm die Daumen, dass alles mindestens so gut funktioniert, wie seine Maschinen.
Insgesamt zeigt Romans Weg eindrücklich, wie eine praxisnahe Weiterbildung neue Perspektiven eröffnen kann. Wenn auch du darüber nachdenkst, deinen beruflichen Horizont zu erweitern oder dich neu zu orientieren, lohnt sich ein Blick auf den Bildungsgang Techniker HF Maschinenbau.











