Abhängig von der Branche und der grösse des Teams, fallen unterschiedliche Tätigkeiten in den Aufgabenbereich des Game Designers. Primär bezieht sich Game Design auf das konzeptionelle Erarbeiten von Spielregeln, Spielsystemen und Inhalten von Video Games.
Video Game Design
Game Design in der Gaming-Branche ist wohl einer der kreativsten Berufe überhaupt. Ersinnen von eigenständigen Welten, Austüfteln raffinierter Spiel-Mechanismen, Komponieren von Musik und Sound-Effekten oder Implementieren künstlicher Intelligenz für einen Endboss sind nur einige Beispiele von Arbeiten, die in diesem Bereich anfallen.
Video-Games zu unterhaltungszwecken haben mit Abstand den grössten Anteil in der Gaming-Branche, sind aber längst nicht die einzige Ausprägung. Serious Games [1] sind ein Beispiel dafür, wie der spielerische Ansatz auch in Tätigkeiten ausserhalb der Unterhaltungsbranche sinnvoll eingesetzt werden kann. Vermittlung von Lerninhalten und koordinatives sowie physiotherapeutisches Training sind zwei Anwendungsbeispiele.
Mit einem geschätzten Markt von 148.8 Millionen US Dollar [2] und Wachstum von 7.2% [2] im Jahr 2019 ist die Gaming-Branche ein vielfaches grösser als die Film- und Musikindustrie zusammen [3]. Angefeuert durch die technologische Entwicklung (Augmented- und Virtual Reality) bietet die Gaming-Branche eine vielversprechende Zukunft auf dem Arbeitsmarkt.
Game Design in der Wirtschaft
Zwei Beispiele für angewandtes Game Design in der Wirtschaft sind Gamification [5] und Simulationen. Gamification macht sich die menschliche Neigung nach Wettkampf, Status, Erfolg und weiteren Eigenschaften zu Gunsten und spielt diese gekonnt in einer Anwendung ohne spielerischen Kontext aus. Ein populäres Beispiel dafür ist das tägliche Erreichen von 10'000 Schritten bei Fitness-Trackern.
Nahezu jedes Startup wird früher oder später mit dem Thema Gamification konfrontiert, wenn es darum geht, Kennzahlen zu optimieren. Like-Button, Badges, Anzahl Follower sind alles Werkzeuge aus der Gamification-Trick-Kiste.
Simulationen werden in vielen Branchen eingesetzt, um Prozesse zu optimieren oder mit wenig Ressourcen Aussagen über komplexe Systeme treffen zu können. Aus aktuellem Anlass ein Beispiel aus der Gesundheitsbranche zum Thema Coronavirus. Das folgende Beispiel simuliert die Ausbreitung des Coronavirus in einem Einkaufsladen. Die Anwendung wurde in der Game Engine Unity entwickelt.
Einstieg als Game Designer mit TEKO
Der Einstieg in den Beruf als Game Designer gestaltet sich in der Schweiz nach wie vor schwierig. Die Berührungsfläche zur Game Branche ist klein und es gibt keine offizielle Anlaufstelle für Interessierte. Das bestehende Ausbildungsangebot richtet sich an Interessenten eines Bachelor-Studiengangs und dauert in der Regel mehrere Jahre.
Mit dem Nachdiplomstudium NDS HF Game Design schafft die TEKO hier Abhilfe. Pragmatisch und praxisorientiert werden die Studierenden an den Beruf Game Designer herangeführt. Das Ausbildungsprogramm ist darauf ausgerichtet, die grundlegenden Fähigkeiten zu vermitteln und gleichzeitig ein persönliches Portfolio zu erarbeiten.
Gewappnet mit den Fähigkeiten, um im Game Design Alltag brillieren zu können und einem überzeugendem Portfolio sehen auch die Erfolgsaussichten im Arbeitsmarkt vielversprechend aus.
Dominique ist Software Engineer und Game Designer bei NAMTAB
(http://donhubi.ch)
Quellen
[1]
https://en.wikipedia.org/wiki/Serious_game
[2]
https://newzoo.com/insights/articles/newzoo-adjusts-global-games-forecast-to-148-8-billion-slower-growth-in-console-spending-starts-sooner-than-expected/
[3]
https://www.ejinsight.com/eji/article/id/2280405/20191022-video-game-industry-silently-taking-over-entertainment-world
[4]
https://rinowenger.com/de/portfolio/danger-chopper-game/
[5]
https://en.wikipedia.org/wiki/Gamification
[6] https://blogs.unity3d.com/2020/05/08/exploring-new-ways-to-simulate-the-coronavirus-spread/