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Lernen

Die besten Lerntechniken – Lernen mit Methode

Die Arbeitswelt verändert sich heutzutage rapide – neue technische Entwicklungen, neue Standards und Verordnungen, die Internationalisierung der Wirtschaft und vieles mehr machen es für Arbeitnehmer immer wieder nötig, sich weiterzubilden. Oft liegt die Schulzeit oder die Ausbildung aber schon Jahre zurück und es will mit dem Lernen einfach nicht so recht klappen. Zum Glück gibt es jedoch moderne Techniken, mit denen dem Lernerfolg nichts mehr im Wege steht – und einige davon wollen wir Ihnen heute vorstellen.

28. Mai 2018
Ivo Wittwer

Ob „Kleinigkeiten“ wie die Einführung eines neuen CRM-Systems oder „grosse Sachen“ wie eine neue berufliche Position mit neuen Aufgaben – das Arbeitsleben verändert sich ständig. Das sorgt einerseits dafür, dass der Beruf spannend bleibt. Andererseits ist es dadurch auch nötig, sich immer wieder weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen. Mit Mitte 20 ist Ihnen das vielleicht noch leichtgefallen, aber je länger Schule, Studium oder Ausbildung zurückliegen, desto schwerer fällt das Lernen in der Regel. Mit den richtigen Lerntechniken werden allerdings selbst komplexe Themen bewältigbar und der Weg zum weiteren beruflichen Erfolg ist frei!

Was sind Lerntechniken?

Bevor wir uns mit den einzelnen Varianten befassen, sollten wir zunächst einmal klären, was man eigentlich unter dem Begriff „Lerntechnik“ versteht. Dazu muss man grob verstehen, wie das Lernen im Kopf eigentlich funktioniert.

Nimmt der Mensch neues Wissen auf, werden im Gehirn neue Verbindungen geschaffen, die im Idealfall in Zukunft einfach abgerufen werden können, wenn die entsprechenden Kenntnisse benötigt werden. In der Regel reicht dazu einmaliges Lernen aber nicht aus, der Stoff muss wiederholt werden, um die neuen Verbindungen im Gehirn zu festigen. Hier sind zum Beispiel die bekannten Karteikarten als Lernhilfe sehr nützlich – sie sind jedoch nicht die perfekte Wahl, denn ein Aspekt des Lernens bleibt dabei unberücksichtigt. Es ist beim Lernen nämlich sehr hilfreich, wenn es möglichst viele Anknüpfungspunkte zu den neuen Informationen gibt. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Eselsbrücken wie etwa der Satz „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“, mit dem sich sicherlich schon tausende von Schülern die Reihenfolge der Planeten im Sonnensystem gemerkt haben.

Eselsbrücken sind aber nur kleine Helfer. Mit einer Lerntechnik wird das Prinzip der Eselsbrücke auf den gesamten Lernstoff übertragen: Sie schafft Anknüpfungspunkte, die es erleichtern, das Wissen abzuspeichern und in Zukunft abzurufen.

Die LOCI-Methode

Bei der LOCI-Methode schaffen Sie sich selbst Anknüpfungspunkte, indem Sie das Wissen mit einer bestimmten Route verbinden. Der Name der Methode leitet sich vom lateinischen „locus“ (Ort) ab und beschreibt damit, dass jeweils einzelne „Wissenspakete“ an bestimmten Orten entlang der Route abgelegt werden, die Sie dann wie ein Paketbote nach und nach einsammeln.

Für welche Route Sie sich entscheiden, bleibt letztlich Ihnen überlassen – Sie sollten aber einen Weg wählen, den Sie gut kennen. Das kann zum Beispiel die Route von Ihrem Zuhause zum Büro sein, aber auch eine „Route“ an Ihrem Körper – von den Füssen bis zum Kopf –, ist eine denkbare Variante. Am effektivsten ist die LOCI-Methode, wenn Sie Ort und Wissenspaket mit einem einprägsamen Bild verknüpfen – wollen Sie sich etwa eine alphabetische Liste von Schwermetallen merken, könnte ein Bleiklotz, der Ihnen auf dem Fuss liegt, ein gutes Bild für das erste dieser chemischen Elemente sein.

Struktur-Lege-Technik/Mindmapping

Diese beiden Methoden sind sich sehr ähnlich, daher wollen wir sie hier zusammen vorstellen. Bei beiden Methoden wird der Lernstoff in kleine Sinneinheiten zerlegt, die dann in eine sinnvolle Beziehung zueinander gebracht werden.

Bei der Struktur-Lege-Technik tun Sie das, indem Sie die Sinneinheiten auf Zettel oder Karteikarten schreiben und diese dann zu Kategorien zusammenfassen. Sind alle Kärtchen verteilt, machen Sie am besten ein Bild von der Struktur und wiederholen das Ganze später noch einmal. So können Sie erkennen, welche Elemente Sie unterschiedlich zugeordnet haben, und sich dann überlegen, aus welchem Grund das so war. Nach einigen Wiederholungen überträgt sich die Struktur dann in Ihr Gehirn und sie können das Wissen sicher abrufen.

Die Mindmap funktioniert ganz ähnlich wie die Struktur-Lege-Technik, allerdings werden die Sinneinheiten hier in einem Baumdiagramm angeordnet und so in Beziehung zueinander gesetzt.

Inhalte verstehen

Der Ansatz bei dieser Lerntechnik mag banal wirken, die Praxis hat aber gezeigt, dass er es nicht ist. Hier geht es nicht darum, den Lernstoff nur irgendwie in den Kopf zu bekommen, damit das Wissen abgerufen werden kann. Stattdessen ist es das Ziel, ihn wirklich zu verstehen, denn dann können die Kenntnisse auf jede Situation angewandt werden. Dabei ist es hilfreich, den Lernstoff in eigenen Worten zusammenzufassen und sich Eselsbrücken zu bauen – letztlich müssen Sie sich aber vor allem mit den Themen auseinandersetzen, um die dahinterstehenden Prinzipien zu verstehen.

ABC-Listen

Diese Lerntechnik funktioniert ähnlich wie die LOCI-Methode, das Wissen wird hier allerdings nicht entlang einer Route abgelegt, sondern in Form einer ABC-Liste organisiert. Dazu notieren Sie sich zum jeweiligen Themengebiet für jeden Buchstaben des Alphabets einen Fakt, ein Wort oder eine Sinneinheit. Sie dürfen bei der Auswahl der Fakten ruhig etwas freier sein und auch Punkte notieren, die vielleicht nicht exakt zum Themengebiet passen. So ist sichergestellt, dass Ihre Liste später keine Lücken enthält, ausserdem schaffen Sie so wieder neue Anknüpfungspunkte, die Ihnen helfen, sich die Informationen zu merken.

Lernen mit Audioaufnahmen

Dies hier ist ein Klassiker unter den Lerntechniken, der dank Smartphones und Tablets wieder sehr beliebt geworden ist. Sprechen Sie den Lernstoff in eigenen Worten ein und hören Sie sich die Aufnahme dann immer wieder an. Wichtig dabei ist, dass Sie sich die Aufnahme nicht gezielt zum Lernen anhören, sondern eher „nebenbei“, also zum Beispiel während des Sports, wenn Sie mit der Bahn ins Büro fahren oder zuhause mit der Hausarbeit beschäftigt sind.

Ausserdem sollten Sie sich den Stoff noch einmal anhören, bevor Sie schlafen gehen oder kurz nachdem Sie aufgestanden sind. Konzentrieren Sie sich dann auf die Themen und versuchen Sie, den Inhalten so gut wie möglich zu folgen. Im Idealfall sollte eine Aufnahme übrigens nicht länger als 20 Minuten sein.

Fazit

Mit den richtigen Lerntechniken können Sie sich das Lernen deutlich vereinfachen. Zwar eignet sich nicht jede Methode für jedes Thema – und ausserdem kommt jeder Mensch mit den einzelnen Lerntechniken unterschiedlich gut zurecht. Angesichts der vielfältigen Ansätze ist es aber in der Regel kein Problem, eine passende Methode für sich selbst zu finden. Probieren Sie am besten verschiedene Lerntechniken aus, um die Varianten zu finden, mit denen Sie am schnellsten zum Erfolg kommen.

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Tipps aus dem Inhalt

  • TIPP 1: Gestalte deine Arbeit so flexibel wie möglich!
  • TIPP 2: Beziehe Arbeitgeber sowie Kollegen und Kolleginnen in deine Weiterbildungspläne mit ein!
  • TIPP 3: Arbeite effizienter und effektiver mit Zielorientierung!
  • TIPP 4: Entwickle deinen idealen Lernrhythmus!
  • TIPP 5: Lerne mit System und festen Strukturen!
  • TIPP 6: Schaffe genug Ausgleich und Entspannung!
  • TIPP 7: Binde deine/n Partner/in, deine Familie und externe Hilfen in deine Planung ein!
  • TIPP 8: Belohne dich für deine Erfolge!
  • TIPP 9: Mach eine Zeitinventur!
  • TIPP 10: Erstelle eine Zeitplanung aller drei Bereiche!

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